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Sieht schön aus, macht aber auch nur Dreck: ein Flugzeug über Bayern.

© dpa

CO2-Steuer: Besteuert doch erst mal Kerosin!

Flugreisen sind oft Luxus, Autofahren ist oft notwendig. Statt Benzin teurer zu machen ist eine Steuer auf Kerosin fällig. Ein Zwischenruf.

Ein Zwischenruf von Ariane Bemmer

Inzwischen hat man von der CO2-Steuer so viel gehört, dass man meinen könnte, es gäbe sie schon. Dass dem nicht so ist, gibt Gelegenheit, an eine andere Steuer zu erinnern, die es auch nicht gibt, die aber ebenfalls umweltwirksam werden könnte: die Steuer auf Kerosin. Kerosin ist bis heute steuerfrei, während die Energiesteuer (ehemals Mineralölsteuer) auf Benzin 47 Prozent beträgt, obwohl allgemein bekannt ist, dass Flugreisen eine dramatisch höhere Schadstoffbilanz und miserablere Umweltperformance haben als Autofahrten.

Flugreisen stehen deshalb seit Längerem schon unter besonderem Rechtfertigungsdruck. Sind sie die gewählte Fortbewegungsart, um in den Urlaub oder für ein verlängertes Wochenende an entlegene Orte zu kommen, sind sie Luxus und sollten entsprechend bepreist werden. Werden sie dienstlich unternommen, laufen sie ohnehin über Geschäftskonten und treffen – wie man so sagt – keinen Armen. Genau das aber kann bei der CO2-Besteuerung passieren. Besonders auf dem Land ist das Auto sehr häufig die einzige Möglichkeit, halbwegs flexibel von A nach B zu kommen. Hier an der Preisschraube zu drehen, hieße Menschen ihrer Mobilität zu berauben. Was sich als Gegenteil von dem herausstellen könnte, was eine Gesellschaft zukunftsfähig macht.

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