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DGB: Junge und Alte sind die Opfer der Krise

Von den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt sind Jüngere unter 25 Jahren sowie Ältere über 55 Jahre besonders betroffen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Arbeitsmarktstudie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Berlin - Von den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt sind Jüngere unter 25 Jahren sowie Ältere über 55 Jahre besonders betroffen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Arbeitsmarktstudie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Bei Jüngeren und Älteren stieg im Mai 2009 demnach die Arbeitslosigkeit mehr als dreimal so stark an wie die Arbeitslosigkeit insgesamt. In beiden Altersgruppen stieg die Arbeitslosigkeit besonders im Westen; davon sind deutlich mehr Männer als Frauen betroffen. In der Krise trennen sich die Unternehmen der Studie zufolge zuerst von Beschäftigten, deren Beschäftigungsschutz gering ist, was oft junge Arbeitnehmer betreffe. Zweitens seien Beschäftigte betroffen, die aus Arbeitgebersicht scheinbar weniger leisten können. Das seien „leider immer noch ältere Beschäftigte“, schreiben die Autoren der DGB-Studie. Die Älteren verlieren demnach ihren Job, „obwohl sie in einer alternden Gesellschaft angeblich länger im Arbeitsleben gebraucht werden“.

In Verbindung mit auslaufenden vorruhestandsähnlichen Regelungen werden ältere Beschäftigte somit zunehmend arbeitslos, ohne dass der Kündigungsschutz dies verhindern konnte.

„Jetzt müssen Unternehmen alles tun, um die Ausbildungslücke zu schließen“, forderte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Sie sprach sich darüber hinaus für ein steuerfinanziertes Erwachsenen-Bafög aus, um es auch Erwachsenen zu ermöglichen, Schul- und Berufsabschlüsse nachzuholen.

Die Autoren der Studie fordern darüber hinaus, die Rahmenfrist für den Arbeitslosengeldanspruch von zwei auf drei Jahre zu verlängern, damit junge Menschen in den Schutz der Arbeitslosenversicherung gelangen können. „Das hilft, Beschäftigte mit Kurzzeitverträgen besser abzusichern“, heißt es in der Studie.

Bei den Älteren müsse alles getan werden, um den Verlust des Arbeitsplatzes zu vermeiden. Sollte dies nicht zu verhindern und eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt auch mit Förderung nicht realistisch sein, sei „öffentlich geförderte Beschäftigung in sozialversicherungspflichtiger Form die bessere Alternative zu Arbeitslosigkeit und Ein-Euro-Jobs“. Zudem solle eine Erwerbsminderungsrente auch dann in Betracht kommen, wenn im konkreten Fall kein Arbeitsplatz angeboten werden kann. Die DGB-Experten fordern zudem, die von der Bundesagentur für Arbeit geförderte Altersteilzeit zu verlängern, weil sie „eine Brücke in Beschäftigung für Jüngere und in einen Ruhestand in Würde für Ältere“ sein könne. Sie sollte demnach stärker auf die Einstellung von Azubis fokussiert werden.

„Das deckt sich mit unserer Vorstellung, wie in Zukunft Arbeitnehmern mehr Flexibilität beim Übergang vom Erwerbsleben in die Rente ermöglicht werden kann“, sagte die stellvertretende SPD- Vorsitzende Andrea Nahles zu den DGB- Forderungen. Nahles warf CDU und CSU vor, sich beim Thema Beschäftigungsbrücke einer „Verständigung für mehr Jobchancen für Jugendliche“ verschlossen zu haben.

Die Studie im Internet:

www.dgb.de

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