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Kurzzeitig war wegen der Besetzung fraglich, ob der EU-Gipfel in dem Gebäude stattfinden kann.

© Aris Oikonomou / AFP

Update

Dramatisch inszenierte Besetzung: Greenpeace-Aktivisten von Gebäude des EU-Gipfels entfernt

Die Aktion der Umweltaktivisten in Brüssel ist beendet, der Gipfel findet wie geplant im Gebäude statt. Rund 20 Menschen wurden festgenommen, so die Polizei.

Greenpeace-Aktivisten haben am Donnerstagvormittag das Gebäude besetzt, in dem ab Donnerstagnachmittag der EU-Gipfel stattfindet. Mehr als zwei Dutzend Umweltschützer erkletterten am Donnerstagmorgen die Fassade des Europa-Gebäudes entrollten ein Banner mit der Aufschrift „Klima-Notstand“. Die Besetzung dauerte mehrere Stunden. Polizei und Feuerwehr holten die Aktivisten mithilfe von Drehleitern vom Gebäude. Am späten Vormittag war die Aktion beendet.

Die Aktivisten brachten weitere Transparente mit Flammen an, auf denen Flammen zu sehen sind und entließen künstlichen Rauch – dadurch entstanden spektakuläre Bilder, die den Anschein erweckten, das Gebäude würde brennen.

Zentrales Thema des Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs ist die Frage, ob sie sich bereits zu dem Ziel bekennen, Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen. Osteuropäische Staaten wie Polen, Ungarn und Tschechien fordern aber zuerst umfassende Finanzzusagen, um die Umstellung ihrer Wirtschaft auf erneuerbare Energien zu bewerkstelligen.

„Die Welt steht in Flammen und unsere Regierungen lassen sie brennen“, erklärte der Leiter von Greenpeace EU, Jorgo Riss. Es sei nicht ausreichend, sich auf eine klimaneutrale EU im Jahr 2050 zu verpflichten. Es müsse jetzt gehandelt werden.

Zur Aktion erklärte Greenpace, die Aktivisten seien mit einem alten Feuerwehrauto bis an das Gipfelgebäude gefahren. Sie nutzten dann die Feuerwehr-Leiter, um auf das Gebäude zu klettern. An der Aktion nahmen den Angaben zufolge 61 Umweltschützer aus sieben europäischen Ländern teil, darunter auch aus Deutschland. 28 von ihnen seien auf das Gebäude geklettert.

Greenpeace-Aktion in Brüssel: Durch Transparente und künstlichen Rauch entsteht der Eindruck eines Großbrandes.
Greenpeace-Aktion in Brüssel: Durch Transparente und künstlichen Rauch entsteht der Eindruck eines Großbrandes.

© Kenzo TRIBOUILLARD / AFP

Nach vorläufigen Angaben der Polizei wurden rund 20 Menschen wegen der Protest-Aktion festgenommen. Greenpeace bestätigte zunächst 21 Festnahmen.

Da anfangs unklar war, wie lange die Aktivisten auf dem Gebäude bleiben würden, prüfte der EU-Rat bereits eine Verlegung des Gipfels, der am Nachmittag beginnen sollte. „Der Gipfel wird stattfinden, aber es wird überlegt, ob er in das JL-Gebäude verlegt wird, hieß es in einer Botschaft an die Mitarbeiter des EU-Rates. Dieses liegt direkt daneben, dort hatten die Staats- und Regierungschefs ihre Gipfel bis zur Fertigstellung des Europa-Gebäudes abgehalten.

Aus dem Rat hieß es nach dem Ende der Aktion, der Gipfel könne wie geplant im Europa-Gebäude stattfinden. (AFP)

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