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England: Dritte Festnahme in Labour-Affäre um Parteifinanzierung

In der Affäre um Darlehen an die Labour-Partei des britischen Premierministers Tony Blair hat es eine dritte Festnahme gegeben.

London - Der Unternehmer Sir Christopher Evans wurde festgenommen und befragt, teilte die Polizei mit. Mit der Auflage, für weitere Vernehmungen zur Verfügung zu stehen, sei er wieder entlassen worden. Evans zeigte sich "schockiert und bestürzt" über die Festnahme. Er habe sich nichts zu Schulden kommen lassen und "absolut nichts zu verstecken", sagte der Unternehmer. Anklage gegen ihn wurde nicht erhoben. Die Polizei ermittelt, ob Labour gegen Geldzuwendungen Sitze im Oberhaus für Spender vermittelt hat.

Evans hatte der Labour-Partei im vergangenen Jahr eine Million Pfund (1,5 Millionen Euro) geliehen. Diese Summe gehörte zu den insgesamt 14 Millionen Pfund, die sich Labour von Unterstützern zur Finanzierung der Parlamentswahl 2005 geliehen hatte. Evans' Festnahme erfolgte kurz nach einem neuerlichen Verhör von Lord Michael Levy, der als Schlüsselfigur der Affäre gilt. Levy ist Blairs Nahost-Gesandter und außerdem Haupt-Spendensammler der Labour-Partei. Er war im Juli vorübergehend festgenommen worden und musste sich am Mittwoch erneut den Fragen der Ermittler stellen.

Vier der insgesamt zwölf Geber, von denen die 14 Millionen Pfund stammen, waren von Blair für einen Sitz im House of Lords vorgeschlagen worden. Die Polizei hatte im März nach einer Beschwerde schottischer Abgeordneter gegen die Labour-Partei Ermittlungen aufgenommen. (tso/AFP)

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