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Kritisiert die schwarz-gelbe Energiepolitik: Grünenfraktionschef Jürgen Trittin

© dapd

Energiewende: Trittin: Bundesregierung hat den Netzausbau verschlafen

„Seit einem Jahr herrscht auf dieser Baustelle Stillstand": Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin wirft der schwarz-gelben Bundesregierung vor, sie komme bei Netzausbau für die Energiewende zu langsam voran.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat der Bundesregierung vorgeworfen, den für die Energiewende notwendigen Netzausbau verschlafen zu haben. „Seit einem Jahr herrscht auf dieser Baustelle Stillstand. Der Ausbau der Stromtrassen in Deutschland kommt viel zu langsam voran“, sagte er dem Tagesspiegel.

Trittin forderte, den Netzausbau in öffentliche Verantwortung zu geben und mit privaten Investoren zu realisieren. „Die vier großen Netzbetreiber sind von dieser Aufgabe überfordert. Wenn der Strom etwa von den Offshore-Windkraftanlagen im Norden in den Süden transportiert werden soll, braucht man dafür bundesweite Steuerung, damit es nicht zu Engpässen in den Netzen kommt.“

Anders als FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hält Trittin den Bau von neuen Kohlekraftwerken für nicht erforderlich. „Brüderle will mit RWE-Kohlestrom mittelständischen Solarstrom verdrängen“, sagte der Grünen-Politiker. „Pfingsten hat doch gezeigt, wie viel Energie die Solarindustrie in Deutschland liefern kann.“ Trittin sagte, an solchen sonnigen Wochenende würden neue Kohlekraftwerke ohnehin nur stillstehen.

Damit sich ein neues Kohlekraftwerk überhaupt rentiere, müsse es mindestens 6000 bis 8000 Stunden im Jahr laufen. Das sei aber völlig unrealistisch. „Wenn die Energiewende gelingen soll, muss die Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben, statt ihn zu behindern. Dann wären auch Debatten über Kohlekraftwerke und längere Akw-Laufzeiten überflüssig.“

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