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Nach drei Tagen in der Hand syrischer Rebellen sind 21 Blauhelm-Soldaten wieder auf freiem Fuß.

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Erleichterung bei UN: Syrische Rebellen lassen Blauhelme frei

Nach intensiven Verhandlungen sind die von syrischen Rebellen festgehaltenen Blauhelm-Soldaten wieder frei. Am Nachmittag passierten sie die Grenze zu Jordanien. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist erleichtert.

Nach drei Tagen in der Hand syrischer Rebellen sind 21 Blauhelm-Soldaten wieder auf freiem Fuß. Das bestätigten die Vereinten Nationen am Samstagnachmittag. Die vor allem von den Philippinen stammenden Männer seien in Jordanien angekommen, sagte eine Sprecherin der Undof-Mission der Nachrichtenagentur dpa. Bereits am Freitag hatten die Vereinten Nationen eine Einigung über die Freilassung der Soldaten erzielt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon würdigte die Bemühungen aller an der Freilassung Beteiligten. Wie sein Sprecher mitteilte, rief er zudem die Konfliktparteien in der Region auf, die Neutralität der Friedenstruppen zu respektieren. Die Blauhelm-Soldaten sollten sich frei und sicher bewegen können. Bundesaußenminister Guido Westerwelle äußerte sich erleichtert und verurteilte die Geiselnahme zugleich „in aller Schärfe“. Der FDP-Politiker betonte: „Die Ereignisse der letzten Tage zeigen, dass der Bürgerkrieg in Syrien nicht nur für die UN-Beobachter, sondern auch für die ganze Region höchst gefährlich ist.“ Die UN-Soldaten waren am Mittwoch in der syrischen Provinz Daraa unweit der von Israel besetzten Golanhöhen verschleppt und in das Dorf Al-Dschamla gebracht worden. Dort wurden sie in mehrere Gruppen aufgeteilt und mussten in Kellern ausharren. Das Dorf geriet derweil immer wieder Beschuss. Die Undof-Mission überwacht eine syrisch-israelische Waffenruhe auf den Golanhöhen. Die Vereinbarung zur Freilassung der Männer war laut UN zuvor „mit allen Parteien“ getroffen worden - also auch mit den syrischen Regierungstruppen. Wegen der hereinbrechenden Nacht hatte sich die Abreise der Soldaten am Freitag aber verzögert.

Für die Entführung zeichnete eine Rebellengruppe verantwortlich, die sogenannte Märtyrer-von-Jarmuk-Brigade. Angehörige des Kampfverbands hatten zunächst behauptet, die UN-Soldaten hätten Truppen von Präsident Baschar al-Assad Hilfe geleistet. Der Gruppe wird nachgesagt, feindliche Kämpfer auch schon enthauptet zu haben. Für die Entführung wurden sie von anderen syrischen Revolutionären scharf kritisiert. Die Blauhelm-Soldaten waren am Samstag nach Angaben von Aktivisten „aus Sicherheitsgründen“ über die jordanische Grenze gebracht worden. Zuvor war über eine mögliche Übergabe an der israelischen Grenze spekuliert worden. (dpa)

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