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Ermittlungen: ''Arctic Sea'': Entführer sind vorbestraft

Die acht Männer, denen die Entführung des Frachters "Arctic Sea" vorgeworfen wird, kommen aus Estland und Lettland und sind nach Informationen des Tagesspiegels zum Teil bereits vorbestraft.

Berlin - Für die estnische Generalstaatsanwaltschaft, die zusammen mit der Sicherheitspolizei in Tallinn eine Untersuchung eingeleitet hat, sind die sechs aus Estland stammenden Verdächtigen keine Unbekannten: „Die meisten von ihnen sind wegen Körperverletzung, Eigentums- und Drogendelikten vorbestraft“, sagte die leitende Staatsanwältin Lavly Lepp.

Zwei Verdächtige kommen aus Lettland, die übrigen aus Estland, wie die Außenministerien in Tallinn und Riga bestätigten. Allerdings haben nicht alle die Staatsangehörigkeit der beiden Länder – dort leben schließlich seit dem Ende der Sowjetunion viele Russen und Staatenlose. Unter den von der russischen Marine Festgenommenen sind ein Este, ein Lette, zwei Russen und vier Staatenlose.

Die beiden baltischen Staaten erhielten von Russland allerdings erst Ende vergangener Woche offizielle Informationen über die Identität der Festgenommenen. „Es ist bedauerlich, dass die russischen Behörden so lange brauchten, Estland zu informieren, obwohl der Verteidigungsminister die Medien schon Anfang der Woche unterrichtet hat“, sagte der estnische Außenminister Urmas Paet. Sein Ministerium hatte am Donnerstag Aufklärung von der russischen Botschaft in Tallinn verlangt. Lettlands Außenminister Maris Riekstins forderte Moskau am selben Tag auf, die Informationen herauszugeben. Kurz nach diesen Appellen erhielten beide Länder von der russischen Generalstaatsanwaltschaft eine Liste mit den Namen der mutmaßlichen Entführer.

Die Verdächtigen sind ebenso wie die Besatzung der „Arctic Sea“ in Moskau in Untersuchungshaft und werden vom Geheimdienst FSB befragt. Kontakt zu den Botschaften hatten sie offenbar noch nicht.

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