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Politik: Erneuerbare Energien als Jobmotor Studie: 235 000 Stellen durch Wind und Sonne

Berlin - Die erneuerbaren Energien sind nach der Einschätzung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) ein „Jobmotor“. Im Jahr 2006 waren 235 600 Menschen in Deutschland direkt oder indirekt mit erneuerbaren Energien beschäftigt.

Berlin - Die erneuerbaren Energien sind nach der Einschätzung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) ein „Jobmotor“. Im Jahr 2006 waren 235 600 Menschen in Deutschland direkt oder indirekt mit erneuerbaren Energien beschäftigt. Bisher war das Umweltministerium von 214 000 Jobs in der Branche für das Jahr 2006 ausgegangen. Das geht aus einer Studie des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden- Württemberg, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung im Auftrag des Ministeriums hervor, die dem Tagesspiegel am Sonntag vorliegt.

Fast 60 Prozent der Arbeitsplätze in der Branche, 134 000 Jobs, sind demnach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu verdanken, mit dem in Deutschland der Ausbau gefördert wird. Bis 2020 rechnen die Autoren der Studie mit rund 400 000 Beschäftigten in der Branche. Zudem haben sie ermittelt, dass im vergangenen Jahr weitere 23 500 Personen mit der Erweiterung der Produktionskapazitäten vor allem für die Solar- und die Biokraftstoffindustrie beschäftigt waren. Da diese Zahlen jedoch von Jahr zu Jahr stark schwanken können und die Autoren zudem vermuten, dass in diesen beiden Industrien zunächst einmal ein Höhepunkt erreicht war, wurden diese Jobs nicht in die Gesamtbilanz eingerechnet.

Seit 1998, als das EEG eingeführt wurde, hat sich die Branche dynamisch entwickelt. Das zeigt sich auch deutlich an den Beschäftigtenzahlen. 1998 haben noch 16 600 Menschen für Windanlagenbauer gearbeitet, 2006 waren es schon 82 100. Ähnlich eindrucksvoll haben sich die Arbeitsplatzzahlen in der Solarindustrie entwickelt. 1998 gab es dort gerademal 5400 Jobs, 2006 waren es 40 200. Eine besonders große Zunahme der Beschäftigtenzahlen ist auch im Biomassesektor zu verzeichnen. 1998 waren 25 400 Personen mit dem Bau und dem Betrieb von Biogasanlagen oder Holzpelletanlagen beschäftigt, 2006 schon 45 200. Bei der Bereitstellung von Kraft- und Brennstoffen sind 2004 zum ersten Mal Arbeitsplatzzahlen ermittelt worden. Damals waren es 22 600 Jobs, 2006 waren es sogar schon 50 200.

Die Autoren haben auch zum ersten Mal ermittelt, wie viele Jobs durch die Forschung an erneuerbaren Energien entstanden sind. Sie kommen für das Jahr 2006 auf etwa 4300. Im öffentlichen Dienst wiederum sind bei Bund und Ländern rund 300 Beschäftigte mit Genehmigungen oder der Abwicklung von Förderprogrammen für die erneuerbaren Energien beschäftigt.

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