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Eine Gasheizung könne teuer werden, warnt Geywitz.

© dpa/Fabian Sommer

„Es kann sich lohnen“: Geywitz wirbt für schnelleren Austausch von Gasheizung

Statt einer neuen Gasheizung sollten Verbraucher schnell auf klimafreundlicheres Heizen umsteigen, rät Bauministerin Geywitz. Ein Anreiz: Der Klima-Geschwindigkeitsbonus.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat Verbrauchern einen rascheren Austausch ihrer Gasheizung als im neuen Heizungsgesetz vorgeschrieben nahegelegt. „Es kann sich lohnen, die Heizung schneller zu tauschen und keine neue Gasheizung mehr einzubauen“, sagte Geywitz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben).

Ein Anreiz sei der Klima-Geschwindigkeitsbonus in der Heizungsförderung. Die Entscheidung müsse aber jeder für sich selbst treffen, fügte die Ministerin hinzu. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Freitag das Inkrafttreten der neuen Förderrichtlinie für den Heizungstausch bekanntgegeben. 

Das Heizungsgesetz - offiziell: Gebäudeenergiegesetz - soll den Umstieg aufs klimafreundlichere Heizen beschleunigen. Neu eingebaute Anlagen müssen danach zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden; klassische Öl- und Gasheizungen können dies im Regelfall nicht leisten. Dies gilt allerdings zunächst nur für Neubauten in Neubaugebieten.

Es ist sinnvoll, die Menschen darauf hinzuweisen, dass eine Gasheizung zu einer teuren Heizung wird.

Klara Geywitz, Bundesbauministerin

Der maximale Fördersatz für den Einbau von Heizungen soll für Privatleute bis zu 70 Prozent aufgestockt werden. 30 Prozent Förderung soll jeder Eigentümer erhalten können, der eine klimafreundliche Heizung einbaut. Weitere 30 Prozent sind Geringverdienern im Eigenheim vorbehalten. Außerdem gibt es einen „Klima-Geschwindigkeitsbonus“ von 20 Prozent, der sich mit der Zeit reduziert. Diese Säulen sind kombinierbar auf maximal 70 Prozent.

Habeck wertete den Start der Förderung als „ein wichtiges Signal“. Bei Investitionen in klimafreundliche Heizungen „greifen wir den Bürgerinnen und Bürgern im Land unter die Arme und unterstützen mit großer finanzieller Kraft des Staates“, erklärte der Minister bei der Bekanntgabe der Förderrichtlinie weiter. „Das ist entscheidend, denn wir müssen beim Klimaschutz im Gebäudebereich vorankommen, und zwar so, dass es für die Menschen machbar ist“, betonte Habeck. Er äußerte sich erleichtert, dass es trotz der Haushaltsengpässe „gelungen ist, die Gelder im Klima- und Transformationsfonds dafür zu sichern“ und zudem die Förderung sozial auszurichten. 

Geywitz verteidigte die Pflichtberatung, die künftig vor dem Einbau einer neuen Gasheizung vorgesehen ist. „Es ist sinnvoll, die Menschen darauf hinzuweisen, dass eine Gasheizung zu einer teuren Heizung wird - allein, weil der CO2-Preis steigt“, sagte sie. „Wenn wir die Folgen technischer Umwälzungen nicht vermitteln, kann es zu einem bösen Erwachen kommen.“

Die nationale CO2-Bepreisung für Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas war 2021 mit 25 Euro pro Tonne eingeführt worden, ab Januar 2024 steigt sie von derzeit 30 Euro auf 45 Euro. Das Instrument soll Anreize setzen, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe und damit den CO2-Ausstoß zu verringern. 2025 sollen 55 Euro pro Tonne fällig werden. (AFP)

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