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EU-Mandat: FDP kritisiert Freilassung von Piraten

Die Opposition lässt kein gutes Haar am ersten Einsatz der Bundeswehr gegen Piraten: FDP-Verteidigungspolitiker Stinner kritisierte, dass die Seeräuber zwar entwaffnet, aber nicht festgehalten worden seien.

Die Bundeswehr stößt mit ihrem ersten größeren Antipirateneinsatz unter EU-Mandat am Horn von Afrika auf Kritik. Der FDP-Verteidigungspolitiker Stinner äußerte im Magazin „Focus“ Unverständnis, dass am Donnerstag mehrere Piraten vor der jemenitischen Küste zwar entwaffnet, aber nicht inhaftiert worden seien. Das auch vom Bundestag bestätigte Mandat lässt eine Festnahme von Seeräubern zu. Die Fregatte „Karlsruhe“ hatte am ersten Weihnachtstag ein Piratenboot beim Überfall auf einen ägyptischen Frachter gestoppt. Die Seeräuber hatten die „Wabi al Arab“ zuvor beschossen. Sie ergaben sich den deutschen Marinesoldaten und wurden danach ohne ihre Waffen freigelassen. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Arnold, warnte angesichts des Marine einsatzes vor einer Dramatisierung. „Befürchtungen, dass das ein regelrechter Kampfeinsatz wird, sind wirklich überzogen“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Die Marine hat alle Fähigkeiten, Gefahren auf Distanz zu halten."

Im Golf von Aden überfielen Piraten seit Jahresbeginn mehr als 100 Schiffe. So haben die Piraten noch immer einen mit Waffen beladenen ukrainischen Frachter und den saudi-arabischen Supertanker „Sirius Star“ in ihrer Gewalt. (dpa)

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