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Finanzminister Schäuble.

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Euro-Krise: "Spiegel": Schäuble prüft Rückkaufprogramm für griechische Anleihen

Das Bundesfinanzministerium prüft nach einem "Spiegel"-Bericht ein neuartiges Rückkaufprogramm für griechische Staatsanleihen. Dabei war das Ziel des Schuldenschnitts für Griechenland eigentlich ein ganz anderes.

Das Bundesfinanzministerium prüft nach einem „Spiegel“-Bericht ein neuartiges Rückkaufprogramm für griechische Staatsanleihen. Es könnte helfen, die wegen der schrumpfenden Wirtschaft nach wie vor extrem hohe Schuldenquote zu verringern, heißt es ohne Angaben von Quellen in dem Magazin. Die Idee ist, dass der Rettungsfonds ESM Griechenland Geld leiht, mit dem das Land seine eigenen Anleihen zum derzeit niedrigen Kurs zurückkauft. Mit jedem geliehenen Euro könnten auf diese Weise vier Euro Altschulden vom Markt genommen werden, schreibt das Magazin.

Ein Sprecher des Finanzministeriums sagte am Sonntag zu dem Bericht, man beteilige sich nicht an Spekulationen. Die Bundesregierung wolle zunächst den Bericht der „Troika“ der internationalen Geldgeber abwarten, bevor weitere Schritte angekündigt würden.

Die Möglichkeit eines Schuldenrückkaufs hatte Jörg Asmussen, früher Staatssekretär im Ministerium von Wolfgang Schäuble (CDU) und heute Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), bereits ins Gespräch gebracht. Die Realisierbarkeit eines solchen Programms ist allerdings umstritten, die Details sind noch völlig unklar.

Eigentlich war es Ziel des Schuldenschnitts privater Gläubiger im Frühjahr, in Verbindung mit Hilfspaketen und Sparprogrammen die griechische Schuldenquote auf ein Niveau zu drücken, das es dem Land erlaubt, wieder selbst langfristige Staatsanleihen an den Kapitalmärkten zu platzieren. Allerdings verhindert derzeit die Rezession in Griechenland, dass die Quote - der Anteil der Schulden am Bruttoinlandsprodukt - auch entsprechend sinkt. (dpa)

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