zum Hauptinhalt

Politik: Europäische Union will 20 Prozent erneuerbare Energien Berliner Konferenz legt als neues Ausbauziel das Jahr 2020 fest

. Die Europäische Union will mit einer anspruchsvollen Selbstverpflichtung in die Weltkonferenz für erneuerbare Energien im Juni in Bonn gehen.

. Die Europäische Union will mit einer anspruchsvollen Selbstverpflichtung in die Weltkonferenz für erneuerbare Energien im Juni in Bonn gehen. Die europäische Vorbereitungskonferenz in Berlin verständigte sich am Mittwoch nach dreitägigen Beratungen darauf, von den EU-Regierungen ein neues mittelfristiges Ziel für den Ausbau erneuerbarer Energien in Europa zu verlangen: Bis 2020 soll in der EU der gesamte Energiebedarf mindestens zu 20 Prozent aus Wind-, Wasser-, Biomasse- und Solarenergie gedeckt werden.

Mit dieser Vorgabe könnte es der EU gelingen, die politische Führungsrolle, die unter anderem Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) zur Eröffnung der Konferenz gefordert hatte, in der Johannesburg-Koalition für erneuerbare Energien zu übernehmen. Davon ist auch Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) überzeugt, die zum Abschluss der Konferenz am Mittwoch betonte, dass die massive Förderung erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern dort zur Bekämpfung der Armut beitragen könnte, ohne großen ökologischen Schaden anzurichten. „Wir haben eine Aufgabe zu erfüllen“, sagte sie. Außerdem könnten es solche Investitionen Entwicklungsländern ersparen, einen Großteil ihrer Deviseneinnahmen für den Kauf von Erdöl zu verbrauchen.

Unterstützung bekam die Berliner Konferenz vom Präsidenten der EU-Kommission, Romano Prodi. Bei einer gleichzeitig stattfindenden Konferenz zur Förderung der Wasserstofftechnologie forderte Prodi eine „Strategie hin zu einer Wasserstoff-Wirtschaft, die auf erneuerbaren Energiequellen basiert bis zur Mitte des Jahrhunderts“. Im Gegensatz zur für Energie zuständigen EU-Kommissarin Loyola de Palacio, die lediglich eine Videobotschaft nach Berlin übermittelte, ohne konkrete neue Ziele zu benennen, legte sich Prodi damit auf die erneuerbaren Energiequellen als diejenigen der Zukunft fest.

Die Klimaexpertin des WWF, Jennifer Morgan, sagte dem Tagesspiegel: „Die Botschaft ist angekommen.“ Die EU habe erkannt, dass sie mit einem glaubwürdigen eigenen Ziel in die Verhandlungen über den Ausbau der erneuerbaren Energien in Bonn gehen müsse. Auch Heidemarie Wieczorek-Zeul betonte, Europa müsse selbst ein Vorbild sein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false