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Lorenz Caffier, ehemaliger Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, steht nun im Fokus von Ermittlungen.

© Jens Büttner/dpa

Ex-Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern: Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Waffenkaufs gegen Caffier

Der ehemalige Innenminister Meck-Pomms, Lorenz Caffier, war wegen eines Waffenkaufs im Neonazi-Umfeld im November zurückgetreten. Nun wird gegen ihn ermittelt.

Die Rostocker Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den früheren Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU), wegen dessen umstrittenen Waffenkaufs aufgenommen. „Das ist zutreffend“, sagte ein Sprecher der Justizbehörde am Dienstagabend der dpa. Er bestätigte damit einen Bericht des „Nordkuriers“, der zuvor über die Ermittlungen berichtet hatte.

Demnach besteht ein Anfangsverdacht auf Vorteilsannahme nach Paragraf 331 des Strafgesetzbuches. Caffier war am Abend nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. „Er weiß von den Ermittlungen, hat aber noch keinen Anwalt benannt“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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Die Justizbehörde hatte bereits im Mai Ermittlungen gegen den Waffenhändler aufgenommen, bei dem Caffier als Privatmann eine Pistole gekauft hatte. Bei diesen Ermittlungen geht es nach früheren Angaben um den Verdacht, dass der Händler gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen hat.

Die Ermittlungen gegen Caffier seien ein Resultat dieses Verfahrens, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf der möglichen Vorteilsannahme gegen Caffier bedeute, dass dieser eine Leistung angenommen haben könnte, die er nicht hätte annehmen dürfen. „Man spricht dabei von Klimapflege“, sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde.

Caffier war nach Bekanntwerden des Waffenkaufs im vergangenen November als Innenminister zurückgetreten. Im Januar 2018 hatte der damalige Minister, der auch Jäger ist, eine Pistole bei dem Waffenhändler gekauft.

Nach Caffiers Darstellung bekam das Landeskriminalamt erst im Mai 2019 - mehr als ein Jahr nach dem Waffenkauf - Hinweise auf rechtsextremes Gedankengut des Waffenhändlers und Schießplatzbetreibers. Allerdings war der Name des Mannes schon 2017 in Geheimdienstkreisen im Zusammenhang mit der Prepper-Gruppe „Nordkreuz“ gefallen. (dpa)

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