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© AFP/getty

Argentinien: Ex-Präsident Alfonsín erliegt Krebsleiden

Argentinien trägt Trauer: Das ehemalige Staatsoberhaupt Raul Alfonsín ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Als erster gewählter Präsident nach der Militärdiktatur galt er als Symbolfigur für Argentiniens Rückkehr zur Demokratie.

Alfonsín sei im Kreis seiner Familie friedlich eingeschlafen, teilte sein Arzt Alberto Sadler am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Der Ex-Staatschef litt an Lungenkrebs und hatte sich schon im vergangenen Jahr einer Operation in den USA unterzogen. Nach Bekanntwerden seines Todes wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

Alfonsín, der von 1983 bis 1989 als Staatsoberhaupt amtierte, war die am meisten respektierte politische Persönlichkeit des südamerikanischen Landes. Als erster gewählter Präsident nach der Militärdiktatur verkörperte er die Rückkehr Argentiniens zur Demokratie.

Prozesse gegen Militärs veranlasst

Unter Alfonsíns Regierung mussten sich erstmals die bis dahin allmächtigen Militärs vor Gericht für zehntausendfachen Mord, Folter und Entführung von Regimegegnern verantworten. 1985 wurden die führenden Vertreter der Militärkaste in einem aufsehenerregenden Prozess zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Zugleich erlebte Argentinien unter Alfonsín eine schlimme Wirtschaftskrise, die Inflation erreichte bis zu 400 Prozent.

Bei den Wahlen 1989 verlor er sein Amt an Carlos Menem. Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Alfonsín im Oktober bei einem Treffen mit der Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner. (rf/AFP/dpa)

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