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Authentisch schwarz-weiß: Christian Lindner in einem neuen Wahlspot.

© /FDP-Wahlspot

FDP-Chef: Lindner: Kein Amt in NRW hält mich ab, nach Berlin zu gehen

FDP-Chef Lindner will sich mit einem Werbespot ein neues Image verpassen. Gleichzeitig stellt er klar, dass seine Zukunft nicht in NRW liegt - wo er Spitzenkandidat ist.

Von Antje Sirleschtov

Christian Lindner ist nicht nur FDP-Chef, er ist auch FDP-Chef in Nordrhein-Westfalen. Und Spitzenkandidat – für die Landtagswahl Mitte Mai genauso wie für die Bundestagswahl im September. In seinem aktuellen Werbespot präsentiert sich Lindner („Haben Sie mal was gemacht, von dem Sie überzeugt waren, dass es richtig ist?“) als einsamer Kämpfer gegen alle Widerstände. Die FDP kommt darin nur ganz am Rand vor. Lindners Kritiker sagen, er missbrauche seine Partei als Ein-Mann-Show.

Nun wirft Christian Lindner selbst die Frage auf: Wen sollen die Nordrhein-Westfalen wählen? Die FDP, die in letzten Umfragen bei zehn Prozent liegt, oder ihn, Lindner, den Spitzenmann? Dessen Antwort ist eindeutig: „Kein Ministeramt hier hält mich ab, nach Berlin zu gehen“, sagte er über seine politischen Pläne der „Bild“. Selbst, wenn die FDP nach der Landtagswahl die Chance auf eine Koalitions- und damit Regierungsbeteiligung in Düsseldorf bekäme: Ihr Spitzenmann will nicht dabei sein.

Was aus bundespolitischer Sicht keine Überraschung ist – Lindner gilt als das Gesicht der FDP –, könnte in seiner Heimat zum Risiko werden. Denn Lindner gibt nichts anderes bekannt, als dass er kein Interesse daran hat, nach der Wahl aktiv in der Landespolitik zu arbeiten. Ein Umstand, der die Partei wichtige Stimmen derer kosten könnte, die im Zweifel lieber auf einen setzen, der nach der Wahl das auch umsetzen will, was er vor der Wahl versprochen hat. Übrigens: Nicht nur Lindner, sondern vier von sechs Mitgliedern der engsten Landesführung der FDP streben in den Bundestag.

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