zum Hauptinhalt

Politik: FDP-Führungsstreit: Lambsdorff fordert klare Worte von Westerwelle

Berlin. Klare Worte des Ehrenvorsitzenden, keine Töne vom Generalsekretär: Im Führungstreit in der FDP, der sich drei Wochen vor dem traditionellen Dreikönigs-Treffen der Partei zuspitzt, hat der frühere FDP-Chef Otto Graf Lambsdorff von Guido Westerwelle nachdrücklich gefordert, für Klarheit zu sorgen.

Berlin. Klare Worte des Ehrenvorsitzenden, keine Töne vom Generalsekretär: Im Führungstreit in der FDP, der sich drei Wochen vor dem traditionellen Dreikönigs-Treffen der Partei zuspitzt, hat der frühere FDP-Chef Otto Graf Lambsdorff von Guido Westerwelle nachdrücklich gefordert, für Klarheit zu sorgen. Wenn Westerwelle um das Amt des Parteivorsitzenden gegen Wolfgang Gerhardt kandidieren wolle, "dann muss er das spätestens im Januar sagen und als Generalsekretär zurücktreten", verlangte Lambsdorff in der "Welt am Sonntag". Westerwelle war für eine Stellungsnahme nicht zu erreichen. Er sei zu seinem Jahresurlaub nach Florida aufgebrochen, hieß es aus seinem Büro - Rückkunft erst kurz vor dem Parteitreffen in Stuttgart am 6. Januar.

Lambsdorffs Ruf nach Klarheit folgte Berichten in der Vorwoche, nach denen Westerwelle auf einer Vorstandssitzung der NRW-FDP unmissverständlich seine Kandidatur um den Parteivorsitz angekündigt habe, mit einer Bekanntgabe jedoch warten wolle bis nach den Wahlen am 25. März in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Dort sitzt die FDP mit in der Regierung. Westerwelle hatte jedoch dementiert, er habe mit seinen Äußerungen seine Kandidatur in Aussicht gestellt.

Lambsdorff war das offenbar zu wenig. Auf keinen Fall dürfe Westerwelle mit der Ankündigung einer Kampfkandidatur bis nach dem 25. März warten, sagte er. "Das hielte ich für völlig ungehörig", sagte Lambsdorff. Er verwies auf die Parteisatzung: Westerwelle sei auf Vorschlag Gerhardts zum Generalsekretär gewählt worden. Das verlangt nach den Worten Lambsdorffs Solidarität mit dem Vorsitzenden. Westerwelle habe die Aufgabe, den Vorsitzenden zu unterstützen. Er könne als Generalsekretär nicht "neutral bleiben", wenn er als Gegenkandidat antrete. Daher müsse "Klarheit geschaffen werden", dass ein Generalsekretär nicht aus dem Amt heraus "die Kandidatur gegen den Vorsitzenden betreibt".

Schon schlossen sich Spekulationen an, wer die Nachfolge Westerwelles im Amt des Generalsekretärs antreten könnte. Genannt wurden neben der Bundestagsabgeordneten Brigitte Homburger und dem Bundesvorstandsmitglied Martin Matz auch die 30-jährige Unternehmensberaterin Silvana Koch-Mehrin. Westerwelle lobte sie nach einem Bericht des "Spiegel" als "Power-Frau mit Kraft und Durchsetzungsvermögen". Koch-Mehrin, die dem FDP-Vorstand als kooptiertes Mitglied angehört, dementierte allerdings. Sie leitet derzeit in Brüssel eine Firma, die vor allem Lobbyisten in Sachen EU-Bürokratie berät.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false