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Verteidigungsministerin Christiane Lambrecht.

© dpa / Valeria Mongelli

Brieffeindschaft zwischen Lindner und Lambrecht: So ließ der Finanzminister die Verteidigungsministerin auflaufen

Die Verteidigungsministerin wollte zur Munitionsbeschaffung mehr Geld. Das Finanzministerium beklagt daraufhin eine „sehr unterschiedliche Wahrnehmung“ davon, wo die Ursache für den Mangel liegt.

In der Ampel gibt es Streit wegen fehlender Munition bei der Bundeswehr. Nach einem Munitionsgipfel am Montag im Kanzleramt hatte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bei ihrem Kabinettskollegen Christian Lindner (FDP) einen höheren Finanzbedarf angemeldet - dabei ist der Haushalt für das kommende Jahr gerade erst verabschiedet worden.

Das Haus Lindner hat Lambrecht nun einen sehr deutlichen Brief zurückgeschrieben. Dieser liegt dem Tagesspiegel vor. Bezeichnend: Lindner antwortete seiner Kabinettskollegin auf ihr Schreiben nicht persönlich, sondern einer seiner Staatssekretäre richtet seine Worte an einen von Lambrechts Staatssekretären.

In dem Brief heißt es, man habe offenbar eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung zu dem am Montag stattgefundenen Spitzengespräch mit der Rüstungsindustrie.

Industrievertreter hätten bei dem Munitionsgipfel darauf hingewiesen, dass die schleppende Verfügbarkeit von Ausrüstung und Munition nicht an fehlenden Haushaltsmitteln liege, „sondern durch komplizierte, teils intransparente und inkonsequente Bedarfsplanung“ sowie bürokratische Bestellprozesse des Verteidigungsministeriums bedingt sei.

20
Milliarden Euro Wert an Munition fehlen der Bundeswehr mindestens.

Das Bundesfinanzministerium bietet außerdem Unterstützung bei der Beschleunigung von Prozessen an. Zwischen den Zeilen wirft Lindners Haus Lambrecht also schlechte Planung vor - Geld sei genug da.

Seit vergangener Woche ist der Munitionsmangel großes Thema. Auch die Union attackierte Lambrecht, weil sie bei der Beschaffung nicht schnell genug vorankomme. Vertreter des Militärs schätzen den Munitionsbedarf der Bundeswehr auf 20, wenn nicht sogar 30 Milliarden Euro.

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