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PIRATEN UND SONSTIGE: Ferne fünf Prozent

Nüchtern betrachtet werden die beiden größten Kleinen, die Euro-kritische „Alternative für Deutschland“ und die „Piratenpartei“ bei der Frage, wer in den Bundestag einzieht, keine große Rolle spielen. Beide rangieren derzeit zwischen zwei und drei Prozent, ein Aufwärtstrend ist nicht erkennbar.

Nüchtern betrachtet werden die beiden größten Kleinen, die Euro-kritische „Alternative für Deutschland“ und die „Piratenpartei“ bei der Frage, wer in den Bundestag einzieht, keine große Rolle spielen. Beide rangieren derzeit zwischen zwei und drei Prozent, ein Aufwärtstrend ist nicht erkennbar. Trotzdem könnte ihnen eine entscheidende Rolle zukommen. Denn ob zwei oder drei Prozent – jede Stimme für die Piraten oder die AfD fehlt anderen. Im Fall der AfD dürften das vor allem Union und FDP sein, im Fall der Piraten vorrangig das Oppositionslager. Damit könnten die Kleinen zum Züngein an der Waage werden. Einige CDU-Landesfunktionäre hatten ihre Parteichefin Angela Merkel deswegen schon gedrängt, aktiv Wahlkampf gegen die AfD zu betreiben. Doch in der Unionsführung überwiegt die Ansicht, dass man die Anti-Euro-Truppe am besten bekämpft, wenn man sie ignoriert.

Für Piraten und AfD selbst ist die Lage schwierig. Bei allem Vergnügen daran, die Großen zu piesacken – eigentliches Ziel und womöglich die Überlebensfrage bleibt für beide der Einzug in den Bundestag. Doch die inhaltlich so unterschiedlichen Parteien haben mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Interner Streit schadet dem Ansehen und lähmt die Angriffskraft. Ein weiteres Problem kommt hinzu: Piraten und AfD sind nicht allein. Denn auch die Freien Wähler treten diesmal im Bund an. Die Konkurrenz um politisch diffuse Protestwähler ist damit so groß, das wohl keine der Kleinen den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen wird. ctr

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