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Fragliches Urteil: Nordkorea verurteilt US-Journalistinnen zu Arbeitslager

Nordkoreas Diktator Kim Jong Il hat zwei US-Journalistinnen zu Geiseln seines antiamerikanischen Konfrontationskurses gemacht: Sie wurden zu zwölf Jahren Arbeitslager verurteilt.

"Zwölf Jahre Umerziehung durch Arbeit" lautete das Urteil, das Pjöngjangs oberstes Gericht am Montag gegen die Fernsehreporterinnen Euna Lee und Laura Ling verhängte, die Mitte März an der chinesischen Grenze festgenommen worden waren. Nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA wurden ihnen illegaler Grenzübertritt und ein „schweres Verbrechen“ gegen den Staat vorgeworfen. Ein Berufungsverfahren ist nach nordkoreanischem Recht nicht möglich.

Die koreanischstämmige Lee und die chinesischstämmige Ling hatten im Grenzgebiet für das kalifornische Internet-Nachrichtennetzwerk Current TV eine Dokumentation über das Schicksal nordkoreanischer Flüchtlinge gedreht. Ob sie dabei tatsächlich den damals zugefrorenen Grenzfluss Tumen überquerten oder von nordkoreanischen Soldaten von chinesischem Territorium verschleppt wurden, ist ungeklärt.

Die USA hatten bis zuletzt an Nordkorea appelliert, die beiden Frauen nicht zum Spielball der aktuellen diplomatischen Spannungen zu machen, die sich in den vergangenen zwei Wochen durch Pjöngjangs unterirdischen Atombombentest noch weiter verschärft hatten. US-Außenministerin Hillary Clinton machte allerdings deutlich, dass ihr Land sich von Nordkorea nicht erpressen lassen will.

Details über das fünftägige Verfahren wurden nicht bekannt. Die Öffentlichkeit war ebenso ausgeschlossen wie ausländische Diplomaten.

\'Von Bernhard Bartsch

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