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Frankreich: Sarkozys Sohn kandidiert bei Kantonalwahl

Jean Sarkozy will bei den Kantonalwahlen im März im Pariser Nobel-Vorort Neuilly-sur-Seine kandidieren. Sein Einstieg weckt Erinnerungen an seinen Vater Nicolas.

Berlin - Nicolas Sarkozy wurde drei Jahre nach seiner Zulassung zum Anwalt Anfang der achtziger Jahre Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine . Für den 21-jährigen Jurastudenten Jean, den zweitältesten Sohn aus der ersten Ehe des Präsidenten, dreht sich derzeit ebenfalls alles um seine politische Ambition – ein Sitz im Rat des Départements Hauts-de-Seine.

Sarkozy junior scheint vom Vater auch gelernt zu haben, wie man politische Kontrahenten abserviert. Zunächst stellte er sich Anfang des Monats an die Spitze eines Putsches gegen den eigentlich vom Vater ausersehenen Kandidaten für den Bürgermeisterposten von Neuilly-sur-Seine, den Präsidentensprecher David Martinon. Anschließend verdrängte er auch noch einen der Mitputschisten aus den Reihen der Regierungspartei UMP von der Bewerberliste für die Wahlen zum Départements-Rat. Auch Sarkozy senior hatte seine Kandidatur zum Bürgermeisteramt von Neuilly-sur- Seine vor 25 Jahren einem parteiinternen Putsch zu verdanken.

Bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Mai erreichte Nicolas Sarkozy in keiner anderen Stadt ein so gutes Ergebnis wie in Neuilly-sur-Seine. Seit Ende letzten Jahres hat der Präsident allerdings landesweit stark an Popularität verloren. Am vergangenen Freitag veröffentlichte der „Figaro“ eine Umfrage, wonach 82 Prozent der Franzosen lieber einen Präsidenten hätten, der sich mit der Zurschaustellung des Privatlebens mehr zurückhält. Die Männer und Frauen, die derzeit auf den Listen der UMP bei den Kommunal- und Kantonalwahlen im März kandidieren, müssen befürchten, in den Sog des Umfragetiefs des Präsidenten zu geraten. Jean Sarkozy glaubt aber an den Erfolg. „Ich habe etwas zu beweisen“, erklärte er. Albrecht Meier

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