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Michail Chodorkowski

© dpa

Freigelassener Kremlkritiker: Chodorkowski wieder in Berlin

Vor zehn Tagen reiste Michail Chodorkowski aus Berlin in die Schweiz. Nun kommt der freigelassene Kremlkritiker noch einmal zurück. Er will sich bei denjenigen persönlich bedanken, die ihn jahrelang unterstützt haben - und einen verstorbenen Weggefährten ehren.

Der freigelassene Kremlkritiker Michail Chodorkowski kehrt nach Tagesspiegel-Informationen an diesem Mittwoch nach Berlin zurück. Er wolle sich bei verschiedenen Personen und Gruppen für die Unterstützung bedanken, die er in den vergangenen Jahren erfahren habe, bestätigte Chodorkowskis Sprecher Christian Hanne.

Chodorkowski trifft Schockenhoff

Am Donnerstag wird Chodorkowski den bisherigen Russland-Koordinator der Bundesregierung, Andreas Schockenhoff (CDU), treffen. Sein Dank gelte sowohl ihm persönlich als auch der Unterstützung durch die Bundesregierung, hieß es. Schockenhoff hat den Fall des bekanntesten politischen Gefangenen in Russland immer wieder öffentlich angesprochen. Er war einer der Initiatoren der "Chodorkowski-Debatten", die in Moskau und Berlin stattfanden. Auch ein Treffen mit Schockenhoffs designiertem Nachfolger als Russland-Koordinator, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Gernot Erler, ist geplant.

Gedenken an verstorbenen Anwalt

Außerdem will sich der frühere Chef des Ölkonzerns Jukos in Berlin bei Vertretern von Amnesty International und anderer Nichtregierungsorganisationen persönlich bedanken, die sich während seiner Zeit im Straflager für ihn eingesetzt hatten. Schließlich nimmt er an einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung zur Erinnerung an seinen vor einem Jahr verstorbenen Anwalt Juri Schmidt teil. Öffentlich äußern will sich der 50-Jährige allerdings bei diesem Besuch in Berlin nicht.

Chodorkowski war im Dezember nach mehr als zehn Jahren Haft begnadigt und sofort nach Deutschland ausgeflogen worden. Vor zehn Tagen reiste er in die Schweiz weiter, wo seine Frau und zwei seiner Kinder leben. Zu seinen Zukunftsplänen sagte er bisher nur, dass er weder in die Politik noch in die Wirtschaft gehen wolle und sich für politische Gefangene in Russland einsetzen werde.

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