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Politik: G-8-Gipfel: Gendaten sollen frei zugänglich gemacht werden

Die sieben führenden Industrienationen und Russland haben sich eine ehrgeizige Agenda für das neue Jahrhundert gesetzt. Zum Abschluss ihres Gipfeltreffens im südjapanischen Nago vereinbarten die Staats- und Regierungschefs der G-8-Gruppe am Sonntag unter anderem Initiativen für rascheren Schuldenabbau, eine weltweite Verbreitung des Internet sowie gegen Krankheiten, Konflikte und Terror.

Die sieben führenden Industrienationen und Russland haben sich eine ehrgeizige Agenda für das neue Jahrhundert gesetzt. Zum Abschluss ihres Gipfeltreffens im südjapanischen Nago vereinbarten die Staats- und Regierungschefs der G-8-Gruppe am Sonntag unter anderem Initiativen für rascheren Schuldenabbau, eine weltweite Verbreitung des Internet sowie gegen Krankheiten, Konflikte und Terror.

Die "grundlegenden Rohdaten" des menschlichen Erbgutes sollen nach dem Willen der G-8-Staaten Wissenschaft und Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht werden. Die Entschlüsselung des Genoms sei "von entscheidender Bedeutung für die ganze Menschheit". Während die grundsätzlichen Informationen frei sein müssten, sei andererseits ein "ausgewogener und gerechter" Schutz von Patenten auf jene Erfindungen erforderlich, die auf Genen beruhen.

Russland dürfte mit dem Gipfel von Okinawa sein Ziel erreicht haben, in der Weltpolitik künftig eine Rolle als gleichberechtigtes Mitglied der G-8-Staaten zu spielen. Bereits beim nächsten Gipfel in Genua im Juni 2001 könnte Russland als vollwertiges Mitglied der Gruppe gelten, sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am Sonntag. Damit würde die bisherige Sonderberatung der sieben Industriestaaten USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada und Russland wegfallen.

Für regierungsunabhängige Organisationen war das Treffen eine verpasste Gelegenheit für die armen Länder. Jubilee 2000, eine Entschuldungsinitiative von mehr als tausend Hilfsorganisationen, kritisierte, die G-8 habe "die historische Chance vertan", die Schulden der ärmsten Staaten zu streichen.

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