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Gasstreit: Minsk begleicht Schulden - Gashahn aufgedreht

Nach Weißrusslands Einlenken im Gasstreit hat Russland seine Gaslieferungen in das Nachbarland wieder in voller Höhe aufgenommen. Beendet ist der Streit um das Gas damit aber nicht.

Zwar habe Weißrussland seine Schulden für die russischen Gaslieferungen komplett bezahlt. Allerdings zweige das Nachbarland noch etwa 20 Prozent des für den Transit in die EU bestimmten Gases ab, sagte der Chef des russischen Staatskonzerns Gazprom, Alexej Miller, nach Angaben der Agentur Interfax am Donnerstag.

Minsk hat angedroht, die Lieferungen nach Westen komplett einzustellen, sollte Russland nicht die aufgelaufenen Gebühren von 260 Millionen Dollar (211 Millionen Euro) zahlen. Der russische Regierungschef Wladimir Putin sagte bei einem Gespräch mit Miller, dass die Frage der Transitgebühren am Verhandlungstisch geklärt werden müsse. Russland forderte Weißrussland auf, die Lieferverpflichtungen einzuhalten.

Auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger hatte am Mittwoch davor gewarnt, die Europäische Union zur Geisel in diesem Konflikt zu machen. Deutschland befürchtete zwar vorerst keine Engpässe. Allerdings berichtete EU-Mitglied Litauen, das zu 100 Prozent vom weißrussischen Transit abhängig ist, von Einschränkungen bei den Lieferungen. Nach russischen Regierungsangaben erhielt auch die russische Ostseeregion Kaliningrad um das frühere Königsberg über Litauen nicht die volle Menge Gas. (dpa)

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