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Gaza: Israelischer Militärschlag fordert acht Menschenleben

Israel, das am Montag einer Ausweitung der Militäraktionen in Gaza zustimmte, hat bei einem Angriff auf einen Hamas-Parlamentarier acht Menschen getötet. Bei den Todesopfern soll es sich größtenteils um dessen Nachbarn handeln.

Gaza - Bei einem neuerlichen Angriff der israelischen Luftwaffe sind nach Angaben palästinensischer Ärzte acht Palästinenser getötet worden. Der Angriff galt dem Haus eines Chefs der radikalislamischen Hamas-Bewegung in Gaza. Der Parlamentsabgeordnete Chalil el Haya befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht in dem Gebäude im Osten der Stadt. Bei den Todesopfern handelte es sich überwiegend um Mitglieder seiner Familie oder um Nachbarn. Mindestens zwölf Menschen wurden zum Teil schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Ein israelischer Armeesprecher bestätigte einen Luftangriff gegen ein "Objekt im Norden des Gazastreifens".

Der palästinensische Regierungschef Ismail Hanijah sprach in einer Erklärung von einem "schrecklichen, von den Zionisten verübten Verbrechen gegen ein Parlamentsmitgleid und Zivilsiten". Er rief die internationale Gemeinschaft auf, der "gefährlichen Aggression" ein Ende zu setzen, die zur Erhöhung der Spannungen beitrage.

Abbas: Nahost-Quartett soll Druck auf Israel ausüben

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilte nach Angaben seines Sprechers Nabil Abu Rudeina die "israelische Gewalteskalation gegen Zivilisten in Gaza". Er rief das Nahost-Quartett aus USA, Uno, Russland und EU auf, Druck auf Israel auszuüben, um dieses zur Beendigung der Eskalation zu bewegen.

El Haya sagte nach einem Besuch der Verletzten im Krankenhaus, der Angriff werde die Fortsetzung des Widerstands und des Dschihads (Heiliger Krieg) nicht verhindern.

Israels Kabinett stimmt für weitere Militäreinsätze

Zuvor hatte das israelische Sicherheitskabinett die Grundlage für eine Ausweitung der Militäreinsätze im Gazastreifen gelegt. Es genehmigte der Armee eine Verstärkung der Offensive, um "die Raketenangriffe einzudämmen" und die dahinter stehende "terroristische Infrastruktur" zu zerstören, wie das Kabinett mitteilte. Die Angriffe sollen sich demnach gegen die Palästiensergruppen Hamas und Islamischer Dschihad richten, die für die Eskalation der Gewalt verantwortlich seien. Für den Fall, dass es damit nicht gelinge, die Raketenangriffe auf israelisches Territorium zu stoppen, kündigte das Sicherheitskabinett "drastischere Maßnahmen" an. Eine Bodenoffensive im Gazastreifen wurde laut einem Regierungsvertreter nicht beschlossen.

Israel hatte in den vergangenen Tagen mit einer Serie von gezielten Luftangriffen auf verstärkten palästinensischen Raketenbeschuss auf den Süden Israels reagiert. Dabei wurden seit Mittwoch mehr als 30 Palästinenser getötet - überwiegend Hamas-Mitglieder, aber auch Zivilisten. (tso/AFP)

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