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Israel in Gaza

© dpa

Gazastreifen: Vier israelische Soldaten getötet

Die israelische Armee dringt bei ihrer Bodenoffensive im Gazastreifen immer weiter vor und trifft dabei auf starken Widerstand. Auf israelischer Seite starben binnen weniger Stunden vier Soldaten - drei von ihnen wurden von eigenen Truppen versehentlich getötet.

Die Kämpfe zwischen den Soldaten und der Miliz der im Gazastreifen herrschenden radikal-islamischen Hamas haben am Montagabend mit Einbruch der Dunkelheit deutlich zugenommen. Nach Informationen der Zeitung "Jerusalem Post" rückte die Armee erstmals in dicht besiedelte Wohngebiete nördlich von Gaza vor. Kämpfer der Hamas hätten die Truppen mit Granaten beschossen.

Die Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen ist nach Angaben eines norwegischen Arztes stark gestiegen. Mads Gilbert, der in einem Krankenhaus in der Stadt Gaza arbeitet, sagte der "Süddeutschen Zeitung" und dem "Tagesspiegel" in einem Telefongespräch: "Wir amputieren am laufenden Band. Die Korridore sind voll mit Verstümmelten." Der Narkosearzt, der im Schifa-Hospital in Gaza-Stadt hilft, sagte in dem am Dienstag veröffentlichten Interview, bisher seien 117 Kinder getötet und 744 verletzt worden. Israelische Truppen hatten am Samstagabend eine Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen.

Zahl getöteter israelischer Soldaten steigt auf fünf

Eine israelische Armeesprecherin teilte am Dienstag mit, bei dem "friendly fire"-Zwischenfall am Vortag seien 24 weitere Soldaten verletzt worden. Ein Gebäude, in dem sie Schutz gesucht hätten, sei versehentlich von einem israelischen Panzer mit einer Granate beschossen worden. Wenig später teilte die Armee mit, ein Offizier sei während der Kämpfe im nördlichen Gazastreifen ums Leben gekommen. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Offensive getöteten israelischen Soldaten auf fünf.

Internationale Forderungen nach einer Waffenruhe lehnt Israel weiter ab. Wenn die Terrorinfrastruktur der Hamas intakt bleibe und die Hamas weiterhin Raketen auf Israel abfeuern könne, dann werde es nach einer Waffenruhe wieder eine Situation wie bisher geben, sagte der Generaldirektor für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit im israelischen Außenministerium, Aviv Shir-On, am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit deutschen Journalisten. "Die israelische Regierung ist nicht bereit, das zu akzeptieren", sagte Shir-On.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy traf im Rahmen seiner Vermittlungsmission am Dienstag in Syrien ein. Er führte Gespräche mit Präsident Baschar al-Assad. Syrien unterstützt die Hamas, deren Politbüro-Chef Chaled Maschaal in Damaskus lebt. Sarkozy hat der Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, wegen ihrer Raketenangriffe auf Israel einen Teil der Schuld für das Blutvergießen zugeschrieben. (sba/dpa)

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