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In Athen kam es zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten.

© Reuters

Griechenland: Ein Schwerverletzter bei Ausschreitungen in Athen

Nach einer zunächst friedlich verlaufenden Demonstration in Athen ist es zu Ausschreitungen gekommen. Ein junger Mann wurde durch einen Schlag auf den Kopf lebensgefährlich verletzt.

Am Tag des Generalstreiks in Griechenland gegen Sparmaßnahmen und Privatisierungen ist es am Mittwoch vor dem Parlament zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten gekommen. Der Streik legte das öffentliche Leben in Griechenland lahm: Fähren standen still, Züge fuhren nicht, der Luftverkehr war zeitweise unterbrochen. In Deutschland machten Koalitionspolitiker Front gegen weitere Hilfen für das hochverschuldete Land.

An Protestmärschen beteiligten sich nach Polizeiangaben allein in Athen und in Thessaloniki etwa 20.000 Menschen. Vor dem Parlament in Athen ging die Polizei mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Demonstranten vor. Ein Demonstrant wurde nach Krankenhausangaben so schwer am Kopf verletzt, dass er notoperiert werden musste. Berichten zufolge wurden mindestens 14 Menschen verletzt. Die Polizei sprach von 24 Festnahmen.

Zu den Protesten hatten die Gewerkschaften aufgerufen. "Wir haben bereits vor einem Jahr gesagt, dass die Maßnahmen der Regierung ungerecht sind und vorhergesagt, dass sie keinen Effekt haben werden", erklärte der Chef der Gewerkschaft GSEE, Giannis Panagopoulos. Laut GSEE-Generalsekretär Stathis Anestis treffen die Sparmaßnahmen ausschließlich die Beschäftigten und nicht diejenigen, die von der Wirtschaftskrise profitiert hätten.

Die griechische Regierung hatte vergangenes Jahr ein 110 Milliarden Euro schweres Rettungspaket von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Anspruch genommen und sich einem strikten Sparprogramm verschrieben. Tausenden Griechen wurden Gehälter und Renten gekürzt, viele verloren ihre Arbeit. Um den riesigen Schuldenberg von rund 340 Milliarden Euro abzutragen, soll Athen nach bisherigen Vorgaben in drei Jahren 26 Milliarden Euro einsparen. (AFP/dpa)

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