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Der griechische Präsident Prokopis Pavlopoulos sichert zu, sein Land wolle so bald wie möglich alle Schulden zurückzahlen.

© dpa

Griechenlands Forderungen: Präsident Pavlopoulos will mit Gauck über Reparationen sprechen

Griechenlands Präsident Prokopis Pavlopoulos hält die Reparationsforderungen seines Landes für juristisch valide und durchsetzbar. Darüber will er demnächst mit Bundespräsident Joachim Gauck sprechen.

Der neue griechische Präsident Prokopis Pavlopoulos will sich nach einem Bericht von "Spiegel Online" mit Bundespräsident Joachim Gauck treffen und dabei auch über die Forderungen seines Landes nach Reparationen für NS-Unrecht sprechen. "Ich werde so bald wie möglich Deutschland besuchen", sagte Pavlopoulos dem Portal. Er sicherte demnach auch zu, Griechenland werde so bald wie möglich alle Schulden zurückzahlen.
Gauck hatte sich im vergangenen Jahr bei einem Besuch in Griechenland für deutsche Kriegsverbrechen entschuldigt, jedoch keine Zusagen zu möglichen Reparationen gemacht. Pavlopoulos sagte dazu, Gaucks Äußerungen seien wichtig gewesen, er gehe aber davon aus, dass die griechischen Forderungen "juristisch valide sind und wir das Recht haben, sie auf legalem Wege durchzusetzen".

Pavlopoulos sagte, beide Länder müssten ein gemeinsames Forum finden, um über die Reparationsfrage zu verhandeln. Dies könne beispielsweise der Internationale Gerichtshof in Den Haag sein. Eine Beschlagnahme deutschen Besitzes in Griechenland schloss der Präsident aus: "Lassen sie mich betonen, dass kein vernünftiger Mensch in Griechenland einseitige Handlungen erwägt." Griechenland fordert von Deutschland Reparationen von bis zu knapp 280 Milliarden Euro. Darunter ist auch die Rückzahlung eines einstigen NS-Zwangskredits von gut zehn Milliarden Euro. Die Bundesregierung hält die griechischen Ansprüche für unberechtigt.
Zu den griechischen Schulden sagte Pavlopoulos "Spiegel Online": "Wir zahlen unsere Schulden bis zum letzten Euro zurück." Allerdings übte er Kritik an den bisher seinem Land auferlegten Sparmaßnahmen. Diese seien nicht wachstumsfreundlich gewesen und hätten beispielsweise die Absicherung des Existenzminimums in Frage gestellt.

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