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Odenwaldschule: Hessen-FDP: Rot-Grün schuf Klima für Missbrauch

Die SPD trägt Mitschuld an den Missbrauchsfällen in der hessischen Odenwaldschule - behauptet Hessens FDP-Chef Hahn. Der damalige Kultusminister will die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen.

Von Antje Sirleschtov

Berlin - Der Missbrauchskandal an der südhessischen Odenwaldschule wird nun auch zu einem Politikum. Nach immer neuen Vorwürfen gegen die für ihre Reformpädagogik bundesweit bekannten Privatschule macht Hessens FDP-Vorsitzender und stellvertretender Ministerpräsident Jörg Uwe Hahn die SPD und Grüne dafür verantwortlich, dass es zu den Misshandlungen an Schülern hat kommen können und dass die Übergriffe nicht geahndet wurden. Sozialdemokraten und Grüne hätten in den 80er und 90er Jahren in der Gesellschaft „ein Klima geschaffen, das erst den Boden für solche Vorkommnisse bereitet hat“, sagte Hahn dem Tagesspiegel. Hahn, der Justizminister im Kabinett von Regierungschef Roland Koch (CDU) ist, forderte von den politisch Verantwortlichen dieser Jahre, sich zu den Vorwürfen, sie seien über sexuellen Missbrauch durch Lehrer informiert gewesen und hätten dies gedeckt, zu äußern.

Der ehemalige Kultusminister Hartmut Holzapfel (SPD) bestritt, in seiner Amtszeit von 1991 bis 1999 über Missbrauchsfälle an der Schule informiert worden zu sein. „Das ist schlicht unzutreffend“, sagte Holzapfel der „Frankfurter Rundschau“. Das Wiesbadener Kultusministerium teilte dazu mit, es lägen keine Hinweise auf eine Information des früheren Ministers vor. An der Odenwaldschule hat es offenbar nicht nur bis Ende der 90er Jahre Übergriffe von Pädagogen an Schülern gegeben, sondern auch Gewalt von Schülern an Schülern.

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