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Iran: Vermeintlicher Ehebrecher gesteinigt

In Nordiran ist ein Mann wegen Ehebruchs zu Tode gesteinigt worden. Menschenrechtsgruppen und westliche Politiker sprechen von einem neuen Tiefpunkt für die Menschenrechte.

Ungeachtet heftiger Proteste im Westen ist in Iran ein vermeintlicher Ehebrecher zu Tode gesteinigt worden. Auch die in dem Fall angeklagte Frau, eine Mutter von drei Kindern, sollte gesteinigt werden, der Vollzug sei jedoch ausgesetzt worden, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Mehr unter Berufung auf einen Justizsprecher.

Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International und Humans Rights Watch sowie Politiker in Norwegen und Deutschland hatten im Vorfeld heftig protestiert und von einem neuen Tiefpunkt für die Menschenrechte in Iran gesprochen. Der Mann sei in der nordiranischen Stadt Takestan hingerichtet worden, hieß es in Teheran.

Islamisches Recht: Vier männliche Augenzeugen nötig

Der Sprecher verwies darauf, dass es auch in der iranischen Justiz Widerstand gegen solche Todesurteile gebe, da die Vorwürfe schwer zu beweisen seien. Nach maßgeblichen islamischen Rechtsvorschriften muss eine verbotene sexuelle Beziehung entweder durch ein klares Geständnis der beiden Beteiligten oder durch vier männliche Augenzeugen nachgewiesen werden.

Zwar gab es angesichts internationaler Proteste in den vergangenen Jahren in Iran immer wieder Vorstöße, die Steinigung abzuschaffen. Allerdings gibt es bis heute Berichte darüber besonders in ländlichen Gebieten. Bei einer Steinigung ragen nur Kopf und Schulter des Verurteilten aus einem Loch. (mit dpa)

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