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Franz Josef Jung

© ddp

Isaf: Jung zu Überraschungsbesuch in Afghanistan

Die Sicherheitslage in der Region hat sich erheblich verschlechtert. Nach den jüngsten Anschlägen herrscht Nervosität unter den deutschen Isaf-Kräften. Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat sich bei einem Überraschungsbesuch ein Bild von der Lage gemacht.

Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) ist am Dienstag zu einem Überraschungsbesuch ins Bundeswehr-Feldlager im nordafghanischen Kundus gereist. Sechs Tage nach dem Anschlag auf eine Bundeswehrpatrouille, bei dem ein Hauptfeldwebel getötet worden war, sprach der Minister mit Soldaten und informierte sich über die Lage in der Region. Dort haben Anschläge auf die deutschen Kräfte der Afghanistan-Schutztruppe Isaf deutlich zugenommen. Soldaten berichteten, die Stimmung unter ihnen sei "angespannt". Jung würdigte die Leistungen der deutschen Isaf-Kräfte.

Bei einem Lagevortrag wurde der Minister darüber informiert, dass sich die Sicherheitslage in der Region erheblich verschlechtert habe. Die Gefahren durch Sprengfallen, Raketenangriffe, Hinterhalte und Selbstmordattentäter seien gestiegen. Unterdessen wurde der Kommandeur des deutschen Wiederaufbauteams in Kundus nach Ministeriumsangaben wegen "eines gestörten Vertrauensverhältnisses" am Dienstag von seinem Amt entbunden. Dies habe aber nichts mit den jüngsten Vorfällen zu tun, hieß es.

Die Angst vor neuen Anschlägen auf die Bundeswehr löst unter den Soldaten in Afghanistan zunehmend Nervosität aus. Bei einem Hinweis auf eine Sprengfalle in der Nähe des Feldlagers handelte es sich am Dienstag möglicherweise um einen Fehlalarm. Der zur Entschärfung ausgerückte Sprengmittelräumdienst fand keinen Sprengsatz. In der vorigen Woche schossen deutsche Soldaten an einer Straßensperre versehentlich auf Zivilisten. Eine Frau und zwei Kinder starben. (dw/dpa)

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