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Israel: Olmert will arme Holocaust-Überlebende unterstützen

Rund 120.000 Überlebende des Holocaust, die in Israel ein Dasein unterhalb der Armutsgrenze fristen, können sich Hoffnung auf staatliche Unterstützung machen. Allerdings hatte Premier Olmert bereits im April zügige Hilfe versprochen.

Israel wird von 2008 bis 2011 umgerechnet mehr als 111 Millionen Euro an bedürftige Überlebende des Holocaust zahlen. Die Finanzhilfen sollten etwa 120.000 Menschen über 70 Jahren erhalten, die bereits jetzt Sozialhilfe bezögen, erklärte die Regierung. "Die in Israel lebenden Geretteten der Shoah haben das Recht auf ein Leben in Würde, ohne an einem Punkt anzugelangen, an dem sie sich nicht mehr eine warme Mahlzeit leisten können", erklärte Ministerpräsident Ehud Olmert dazu.

Die Regierung reagierte mit dem Beschluss auf eine Internet- und Pressekampagne, in der Angehörige auf die Situation vieler Überlebender hingewiesen hatten. Demnach fristen zehntausende Überlebende der Nazi-Herrschaft mit einem monatlichen Einkommen von unter 300 Euro im Monat ihr Dasein unterhalb der Armutsgrenze. Vertreter eines Fonds für die Überlebenden hatten Olmert daraufhin persönlich angegriffen, da er eine Zusage vom 15. April für zügige Hilfe nicht eingehalten habe. Israel habe deutsche Reparationen erhalten, um sich eine Handelsflotte zuzulegen, es aber versäumt, den Genozid-Überlebenden ausreichend Hilfe zukommen zu lassen, kritisierten sie.

Olmert hatte am 15. April einen Minister-Ausschuss eingesetzt, der einen Aktionsplan vorlegen sollte. Doch das einen Monat später vorgelegte Projekt wurde lange Zeit nicht umgesetzt. Finanzminister Ronni Bar-On zögerte mit seiner Zustimmung, da der Haushalt für 2008 noch nicht vom Parlament verabschiedet wurde - die Parlamentarier sind allerdings bis Herbst in der Sommerpause. (mit AFP)

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