zum Hauptinhalt
Lega Nord-Chef Umberto Bossi ist zurückgetreten.

© dapd

Italien: Betrugsskandal: Lega Nord-Chef Bossi tritt zurück

Ein Urgestein der italienischen Politik tritt ab: Der Gründer der rechtspopulistischen Lega Nord, Umberto Bossi, räumt seinen Posten als Parteichef. Hintergrund sind Betrugsermittlungen.

Bossi lege die aktive Parteiführung der Lega Nord „unwiderruflich“ nieder, berichten italienische Medien. Er habe seinen Rücktritt vom Amt des Generalsekretärs bei einer Sitzung der Parteiführung in Mailand erklärt. Bossi übernimmt den Berichten zufolge das Amt eines Präsidenten, das eigens für ihn eingerichtet wurde und als Ehrenamt anzusehen ist.

Bossis Rücktritt erfolgte vor dem Hintergrund von Betrugsermittlungen. Die Vorwürfe richten sich auch persönlich gegen den bisherigen Parteichef. Die Partei soll öffentliche Mittel veruntreut haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem gegen den bisherigen Schatzmeister Francesco Belsito, der am Dienstag zurücktrat. Die Lega Nord soll fünf Millionen Euro an den Bestimmungen vorbei in Tansania und Zypern investiert haben. Es gibt auch Hinweise auf Beteiligung an Geldwäsche aus Mafia-Geschäften. Bossi und seine Familie sollen Parteigelder für private Reisen und Bauarbeiten verwendet haben.

Bossi prägte die Ära des im vergangenen November zurückgetretenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi mit, zu dessen Verbündeten er zählte, den er aber auch immer wieder öffentlich kritisierte. (afp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false