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Politik: IWF-Jahrestagung: Hilfe nur unter Auflagen - Wie der Währungsfonds arbeitet

Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist in den vergangenen Jahren teilweise scharf von den Nichtregierungsorganisationen (NGOs) kritisiert worden: Die Politik sei verfehlt, Auflagen, unter denen er Kredite vergebe, seien zu hart, lautet der Vorwurf.Aufgaben des IWF: Der Fonds soll Ländern, die in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten sind, mit Krediten unter die Arme greifen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist in den vergangenen Jahren teilweise scharf von den Nichtregierungsorganisationen (NGOs) kritisiert worden: Die Politik sei verfehlt, Auflagen, unter denen er Kredite vergebe, seien zu hart, lautet der Vorwurf.

Aufgaben des IWF: Der Fonds soll Ländern, die in Zahlungsbilanzschwierigkeiten geraten sind, mit Krediten unter die Arme greifen. Diese Kredite sind immer mit Auflagen verbunden. Sie sollen helfen, den Grund der Schwierigkeiten zu beheben.

Beispiel Thailand: Das Land hatte in der Asienkrise 1997/98 massive Probleme bekommen. Die an den Dollar gekoppelte einheimische Währung Baht war stark aufgewertet. Thailändische Waren wurden auf dem Weltmarkt zu teuer, die Exporte nahmen ab, die Importe legten dagegen zu. Ein Leistungsbilanzdefizit war das Ergebnis. Das Land forderte Hilfe - also kurzfristige Kredite - vom IWF an. Dieser vergab diese aber nur unter der Auflage, dass das Land zuerst einmal den Baht nicht mehr an den Dollar koppeln würde. Außerdem verlangte er eine sehr restriktive Geld- und Fiskalpolitik.

NGO-Kritik: Das Anpassungsprogramm in Thailand war nach Ansicht der NGOs überzogen und hat die Rezession im Land nur noch verstärkt. Der IWF habe wieder einmal nur sein Patentrezept von hohen Zinsen und wenig Staatsausgaben angewandt. Damals habe Thailand aber keine Probleme mit der Inflation oder einer zu hohen Staatsverschuldung gehabt. Leidtragende der Politik seien die armen Bevölkerungsschichten gewesen, die staatliche Sparmaßnahmen und hohe Zinsen für notwendige Kredite besonders zu spüren bekamen. Der IWF hat in Thailand erkannt, dass er über das Ziel hinausgeschossen war und lockerte das Anpassungsprogramm. Auch in anderen Ländern versucht der Fonds jetzt stärker, die Besonderheiten der Länder zu berücksichtigen. Außerdem will der Fonds bei seiner Politik mehr darauf achten, welche Folgen sie für die ärmeren Bevölkerungsschichten hat und ob sie durch Weltbank-Programme abgefedert werden können.

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