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Politik: Jordaniens Außenminister in Israel

Als Zeichen verbesserter Beziehungen hat der jordanische Außenminister Hani Mulki am Samstag erstmals seit mehr als vier Jahren Israel besucht. (05.03.2005, 23:29 Uhr)

Jerusalem/Ramallah - Bei einem Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Silwan Schalom forderte Mulki am Abend die Freilassung von etwa 20 jordanischen Gefangenen, wie israelische Medien berichteten. Zudem sprach er sich dafür aus, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas mehr Zeit für den Kampf gegen Extremistengruppen zu geben.

Zum Auftakt seines zweitägigen Besuchs in Israel und den Palästinensergebieten hatte Mulki am Nachmittag in Ramallah Gespräche mit der neuen Palästinenserführung aufgenommen. Im Hauptquartier Mukata traf er mit Abbas und Ministerpräsident Ahmed Kureia zusammen.

Am Sonntag trifft der Jordanier erstmals den Ministerpräsidenten Ariel Scharon sowie mehrere israelische Minister. Israel hofft, dass sein Besuch den Auftakt für eine spätere Visite des jordanischen Königs Abdullah II. darstellt. Ende Februar hatte Jordanien, das seinen Botschafter zu Beginn der Intifada aus Protest gegen die israelische Politik in den Palästinensergebieten abgezogen hatte, wieder einen diplomatischen Gesandten nach Tel Aviv geschickt.

Mulki setzte sich bei seinen Gesprächen in Israel und den Palästinensergebieten für eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit jordanischer Beteiligung ein. Er sprach sich nach Angaben der israelischen Zeitung «Haaretz» für gemeinsame jordanisch-israelische Friedensprojekte aus, wie den Bau einer Wasserleitung vom Toten Meer zur Bucht von Eilat sowie eines gemeinsamen Flughafens für Eilat und Akkaba am Roten Meer. Bei seinem Treffen mit Schalom schlug Mulki zudem vor, die so genannte Bader-Einheit der Palästinensischen Befreiungsarmee von Jordanien ins Westjordanland zu verlegen, damit diese dort Polizeiaufgaben übernehmen könne.

«Haaretz» berichtete am Abend unter Berufung auf Regierungskreise, Jerusalem habe der Freilassung der jordanischen Gefangenen zugestimmt. Dies solle Ende des Monats bei einem Gegenbesuch Schaloms in Amman geschehen, hieß es. (tso) ()

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