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Kabul: Anschlagserie fordert viele Todesopfer

Mehrere Anschläge haben die afghanische Hauptstadt Kabul erschüttert. Die Zahl der Toten steigt, über die Zahl der Attentate gibt es derzeit unterschiedliche Angaben. Die Attacken hängen möglicherweise mit dem geplanten Besuch des US-Sondergesandten Holbrooke zusammen.

Einen Tag vor dem Besuch des neuen US-Sondergesandten Richard Holbrooke hat am Mittwoch eine Anschlagserie die afghanische Hauptstadt Kabul erschüttert. Nach Angaben der afghanischen Regierung wurden mindestens 19 Menschen getötet. 54 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Abdullah Fahim, unter Berufung auf Angaben aus fünf Krankenhäusern. Die Opferzahlen könnten weiter steigen, da noch nicht alle Krankenhäuser in der afghanischen Hauptstadt ihre Daten an das Ministerium übermittelt hätten.

Ein Taliban-Sprecher sagte dem privaten afghanischen Fernsehsender Tolo TV, sieben Selbstmordattentäter hätten verschiedene Regierungsgebäude in Kabul angegriffen. Ein Polizeioffizier, der nicht genannt werden wollte, sagte, ein Selbstmordattentäter habe das Justizministerium im Stadtzentrum angegriffen. Das Ministerium liegt in der Nähe des Finanzministeriums und des Südtores des Präsidentenpalastes.

Holbrooke derzeit noch in Pakistan

Augenzeugen sagten, ein weiterer Selbstmordattentäter sei ins Bildungsministerium eingedrungen und dort von Sicherheitskräften umstellt worden, es sei zu Schusswechseln gekommen. Ein weiterer Selbstmordanschlag im Norden der Stadt galt nach Polizeiangaben einem Polizeikonvoi. Augenzeugen sagten dagegen, Ziel seien ausländische Truppen gewesen.

Journalisten berichten außerdem von einem Doppelselbstmordanschlag auf ein Regierungsgebäude, bei dem mindestens acht Menschen getötet worden sein sollen. Die Attacke im Norden Kabuls habe sich gegen die Gefängnisverwaltung gerichtet. Nach Angaben von Augenzeugen eröffnete ein Angreifer das Feuer auf Polizisten am Eingang des Gebäudes. Als die Beamten zurückschossen, habe der Mann sich in die Luft gesprengt. Der zweite Angreifer zündete demnach nahe des Haupteingangs einen Sprengsatz.

Holbrooke, der neue US-Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan, wollte an diesem Donnerstag Kabul besuchen. Seit Montagabend hält er sich in Pakistan auf. Nach Afghanistan wollte er nach Indien reisen. Es ist Holbrookes erste Reise in die Region in seiner neuen Funktion als Sonderbeauftragter. (sf/dpa/AFP)

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