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Kapitän der "Hansa Stavanger": "Wir müssen vorbereitet sein"

Der neue Kapitän der "Hansa Stavanger“, Bernd Jantzen, setzt auf seine jahrelange Erfahrung bei der Abwehr von Piratenüberfällen. „Ich bereite mich schon vorher vor und überlege, was im Fall eines Angriffs zu tun ist.

Aber dann muss ganz schnell entschieden werden“, sagte der bärtige 59-Jährige am Samstag in einem auf Englisch geführten Gespräch mit der Deutschen Presse- Agentur dpa in Mombasa. „Ich und die Crew müssen vorbereitet sein“, sagte Jantzen, der seit 1971 zur See fährt und seit 1987 Kapitän ist.

Auf die Frage, ob er für einen bewaffneten Begleitschutz an Bord sei, erwiderte Jantzen: „Es wäre besser, wenn sich die Länder um das Piratenproblem kümmerten und es unter Kontrolle brächten.“ Die Lage in dem quasi gesetzlosen Somalia müsse gelöst werden, damit die Seeräuberei aufhört. „Mehr Kriegsschiffe sind nicht die Lösung“, meinte er. Er habe schon früher Probleme mit Piraten gehabt, habe aber entkommen können.

In den Gewässern, in denen Seeräuber lauerten, gebe es empfohlene Routen, sagte Jantzen. „Und wir sollten uns von der Küste fernhalten.“ Notfalls greife er auch zur Selbsthilfe. „Wir setzen die Feuerwehranlage ein, falls Piraten das Schiff entern wollen.“ Seine Familie sei nicht glücklich, wenn sie an die Gefahr durch Piraten denke. „Das ist mein Job, und damit muss ich zurechtkommen.“ Jetzt müsse man erst einmal den Schaden an Bord inspizieren und sehen, in welchem Zustand das Schiff sei, bevor die „Hansa Stavanger“ wieder auf Fahrt gehe.

Die bisherige Besatzung der „Hansa Stavanger“ ist nach Angaben von Jantzens Vorgänger wohlauf. Kapitän Krzysztof Kotiuk, der das Schiff bisher führte, sagte am Telefon: „Es ist immer noch stressig, aber uns geht es gut, wir sind glücklich, gesund und froh.“ Weitere Fragen wolle er erst nach seiner Rückkehr nach Deutschland beantworten. dpa

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