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Die Bewohner von Sanaa hoffen darauf, dass die von der UN vermittelte Waffenruhe hält.

© YAHYA ARHAB/dpa

Krieg im Jemen: Waffenruhe wird eingehalten

Erster Schritt in Richtung Frieden: Regierungstruppen und Rebellen stellen die Kämpfe weitgehend ein.

Im Jemen ist eine von der UNO vermittelte Waffenruhe in Kraft getreten. Die Huthi-Rebellen, die Regierungstruppen und die arabische Militärkoalition stellten die Kämpfe in der Nacht zum Montag weitgehend ein. Es gab nur vereinzelte Verstöße, wie die Regierungstruppen und die Militärkoalition mitteilten. Der UN-Vermittler Ismail Ould Scheich Ahmed appellierte an alle Konfliktparteien, die Waffenruhe zu befolgen.

Die Waffenruhe trat am Sonntag um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) in Kraft. Alle Konfliktparteien hatten zuvor angekündigt, sich an die Vereinbarung zu halten. Der Generalstabschef der regierungstreuen Truppen, Mohammed Ali al-Makdaschi, warf den Huthi-Rebellen am Montag allerdings mehrere Verstöße gegen die Waffenruhe vor, vor allem in der Stadt Taes. Es handele sich bislang jedoch lediglich um "kleinere" Verstöße, erklärte der Sprecher der Militärkoalition, Ahmed Assiri. "Es ist der erste Tag und wir sollten Geduld haben", fügte der Brigadegeneral hinzu.

Kleinere Kämpfe im Südwesten des Landes

Der UN-Sondergesandte Scheich Ahmed lobte die Waffenruhe als "ersten Schritt zum Frieden im Jemen". Neben den Konfliktparteien müsse auch die internationale Gemeinschaft "entschlossen bleiben, ihn zu unterstützen", erklärte der Diplomat aus Mauretanien in New York. Der Jemen könne es sich nicht leisten, "weitere Leben zu verlieren".

Die schiitische Huthi-Miliz hatte Anfang vergangenen Jahres die jemenitische Hauptstadt Sanaa und andere Städte erobert und den sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi zur Flucht gezwungen. Seit März 2015 fliegt eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens Luftangriffe im Jemen, um die vom Iran unterstützten Rebellen zurückzudrängen und Hadi eine Rückkehr an die Macht zu ermöglichen. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt seit dem Eingreifen Riads etwa 6300 Menschen getötet.

Kämpfe gab es am Montag vor allem in Taes im Südwesten des Landes. Die dortigen Regierungstruppen berichteten von zwölf Verstößen gegen die Waffenruhe durch die Rebellen. In Marib östlich von Sanaa wurde den Angaben zufolge eine von den Rebellen abgefeuert Rakete abgefangen. Auch aus der Provinz Dschawf im Norden des Landes wurden Verstöße gemeldet. Sanaa wurde dagegen nicht mehr bombardiert.

In einer Woche beginnen die Friedensgespräche

Bislang waren alle Versuche der Vereinten Nationen gescheitert, den blutigen Konflikt im Jemen zu befrieden. Auch eine Mitte Dezember in Kraft getretene Feuerpause scheiterte. Nun wollen die Konfliktparteien am Montag kommender Woche in Kuwait zu Friedensgesprächen zusammenkommen.

Hilfsorganisationen warnten bereits vor einem erneuten Scheitern der Waffenruhe. Sollte die Feuerpause wieder nicht eingehalten werden, hätte dies katastrophale Folgen, erklärten 16 Organisationen, darunter Oxfam, Save the Children und Care. "Jeder Tag des Krieges ist ein weiterer Tag der Vertreibung, der Verzweiflung und des massiven Todes", erklärte Care-Generalsekretär Karl-Otto Zentel. Die von der UNO vermittelten Friedensgespräche seien eine "einmalige Gelegenheit" die "zutiefst erschütternde Krise" endlich zu beenden. (AFP)

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