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Politik: Kultusminister wollen Wettbewerb der Fakultäten

Deutschland nimmt 2006 an Lesestudie Iglu teil

Berlin. Die Bundesländer wollen über die künftige Förderung von Spitzenforschung und -lehre in Deutschland mitentscheiden und sie auch mitfinanzieren. Während Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) über einen Wettbewerb fünf Spitzenunis identifizieren möchte, die jährlich je 50 Millionen Euro über fünf Jahre erhalten, plädieren die Kultusminister der Länder für einen Wettbewerb der Fachbereiche und ein „Netzwerk der Exzellenz“.

Bei ihrer Plenartagung in Berlin beschloss die Konferenz der Kultusminister (KMK) ein gemeinsames Papier der SPD- und CDU-regierten Länder. Es sieht, wie berichtet, die Förderung von 30 Graduiertenzentren und 20 Forschungs-Clustern vor, an denen außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtungen beteiligt sein sollen. Bei der Auswahl und Finanzierung der Zentren und Cluster soll die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mitwirken. Darüber hinaus soll eine nicht genau genannte Zahl von Fachbereichen, die in der Lehre stark sind, Geld aus Länderkassen erhalten – „denn die Lehre ist Ländersache“, so der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner (SPD). Auf eine Summe des Länderbeitrags zur Spitzenförderung wollte sich Zöllner jedoch nicht festlegen lassen.

Für den saarländischen Bildungsminister Jürgen Schreier (CDU) stellt das Papier der Länderminister eine „Sensation“ dar: „Vorher haben wir so getan, als wären alle Hochschulen gleich. Endlich reden wir über Elite.“ Der geplante „Elite-Campus Deutschland“ könne international genauso sichtbar gemacht werden wie die Spitzenunis Bulmahns. Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft (SPD) zeigte sich zuversichtlich, dass eine baldige Einigung mit Bulmahn zu erzielen sei.

Die KMK beschloss zudem, dass Deutschland 2006 an einer neuen Runde der Internationalen Grundschul-Leseuntersuchung Iglu/Pirls teilnimmt.

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