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Politik: Liberale im Stimmungstief

Auch nach der Wahl gelingt der FDP im Politbarometer kein Umschwung.

Berlin - Knapp vier Wochen nach der Schlappe bei der Bundestagswahl stehen die Liberalen in der Gunst der Wähler so schlecht da wie noch nie. Wie aus dem aktuellen Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag von ZDF und Tagesspiegel hervorgeht, verliert die FDP einen weiteren Prozentpunkt und kommt nur noch auf ein Prozent. Gemessen wird dabei der längerfristige Stimmungswert, es wird also nicht allein die Sonntagsfrage gewertet. Auch die Union büßt mit einem Minus von vier Prozentpunkten an Zuspruch ein, kommt aber immer noch auf 45 Prozent der Stimmen.

Sozialdemokraten und Grüne können dagegen leichte Gewinne verzeichnen. Sie legen um jeweils zwei Prozentpunkte zu. Die euro-kritische Alternative für Deutschland (AfD) kommt wie schon bei der vorigen Umfrage auf fünf Prozent. Auch die Linke kann mit neun Prozent der Stimmen den Wert aus dem vorangegangenen Politbarometer halten.

Als Regierungsmodell bevorzugen die Befragten nach wie vor eine große Koalition. Allerdings fänden es mit 48 Prozent jetzt nur noch knapp die Hälfte der Deutschen gut, wenn die nächste Regierung Deutschlands aus Union und Sozialdemokraten bestünde. Unmittelbar nach der Bundestagswahl hatten sich noch rund 58 Prozent für eine solche Konstellation ausgesprochen. Dabei sind laut Politbarometer sowohl Unions- als auch SPD-Anhänger dafür verantwortlich, dass die Zustimmung zu einer großen Koalition nachgelassen hat.

Dass ein schwarz-rotes Regierungsbündnis dennoch das am stärksten akzeptierte Modell ist, liegt laut Politbarometer neben der zahlenmäßigen Überlegenheit von CDU/CSU und SPD auch an einem „qualitativen Vertrauensvorschuss“: 61 Prozent der Befragten meinen, dass eine große Koalition die anstehenden Probleme in Deutschland am ehesten zu lösen vermag.

Gespalten ist das Volk bei der Beurteilung der Konsequenzen eines schwarz-roten Regierungsbündnisses: 45 Prozent der Befragten sehen in einer großen Koalition ein Problem für die Demokratie. 48 Prozent halten diese Konstellation an der Spitze des Landes mit einer dann sehr kleinen Opposition dagegen für unproblematisch. Sarah Kramer

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