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Lafontaine

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Linkspartei: Lafontaine im Saarland auf dem Absprung

Kehrtwende von Oskar Lafontaine? Der Linkspartei-Chef will sich offenbar nun doch nicht auf die Politik im Saarland konzentrieren, sondern plant seinen Rückzug.

Oskar Lafontaine will offenbar nicht für eine ganze Legislaturperiode Fraktionschef der Linken im Saarländischen Landtag bleiben. Das erfuhr die Tageszeitung taz aus der Linken-Fraktion. Auch sein Landtagsmandat werde der 67 Jahre alte Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende der Linken wohl bald niederlegen, hieß es weiter.

Diese Meldung wurde inzwischen dementiert: Linke-Fraktionssprecher Hendrik Thalheim sagte am Mittwoch, der Bericht der taz "entbehre jeder Grundlage". Lafontaine plane nach Angaben seiner Bundestagsfraktion keinen vorzeitigen Rückzug aus dem saarländischen Landtag.

Unter seiner Führung hatte die Linke an der Saar ein herausragendes Landtagswahlergebnis von 21,3 Prozent erzielt. Vor der Wahl hatte Lafontaine dennoch betont, den Fraktionsvorsitz nur auf Dauer zu übernehmen, wenn eine Regierungsbeteiligung der Linkspartei gegeben ist. Mitte Oktober stimmten CDU, Grüne und FDP jedoch für ein Jamaikabündnis. Die Koalitionsverhandlungen beginnen Mitte November.

Laut taz-Bericht könnte Lafontaine sich am Tag der Wiederwahl von Peter Müller (CDU) zum Ministerpräsidenten und der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch die schwarz-gelb-grüne Koalition aus der saarländischen Politik zurückziehen. Kein Mensch könne im Ernst glauben, dass sich Oskar Lafontaine im Landtag mit Heiko Maas von der SPD um die Rolle des Oppositionsführers balgen werde, sagte ein Mitglied der Linke-Landtagsfraktion, das anonym bleiben will, der Zeitung.

Lafontaine hatte vor knapp zwei Wochen auf eine erneute Bewerbung für den Fraktionsvorsitz im Bundestag verzichtet und gleichzeitig ein stärkeres Engagement im Saarland angekündigt. Lafontaine macht zurzeit Urlaub.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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