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Politik: Machtkampf in Jugoslawien: Milosevic droht mit Gewalt

Angesichts der massiven Proteste der Serben gegen das offizielle Ergebnis der jugoslawischen Präsidentschaftswahl hat sich die Regierung in Belgrad am Dienstag zusehends nervös gezeigt. Am zweiten Tag der Kampagne des zivilen Ungehorsams drohte die serbische Regierung, alle "subversiven Aktivitäten" wie die Störung des Verkehrs oder Streiks in Betrieben würden "verhindert und bestraft".

Angesichts der massiven Proteste der Serben gegen das offizielle Ergebnis der jugoslawischen Präsidentschaftswahl hat sich die Regierung in Belgrad am Dienstag zusehends nervös gezeigt. Am zweiten Tag der Kampagne des zivilen Ungehorsams drohte die serbische Regierung, alle "subversiven Aktivitäten" wie die Störung des Verkehrs oder Streiks in Betrieben würden "verhindert und bestraft". Präsident Slobodan Milosevic schwor die Bevölkerung am Montagabend in einer überraschend ausgestrahlten Fernsehansprache auf die für Sonntag anberaumte Stichwahl ein. Er beschimpfte die Vertreter der Opposition als "Kollaborateure des Westens". Die Opposition wertete die Ansprache des Präsidenten als Zeichen von "Panik und Nervosität".

Bei den Protesten gegen Milosevic verbarrikadierten Zehntausende von Menschen am Dienstag einen strategisch wichtigen Platz im Zentrum Belgrads. Am zweiten Tag ihrer Demonstrationen legten die Demonstranten den Kreisverkehr am Slavija-Platz mit Containern komplett lahm. Unter lauten Rufen "Auf nach Dedinje" setzten sich dann etwa 50 000 Menschen zu dem Vorort mit der Residenz des Präsidenten in Marsch.

Am frühen Morgen wurde der Vorsitzende der Gewerkschaft für den Öffentlichen Personennahverkehr, Dragoljub Stosic, in Belgrad verhaftet. Grund sei die Blockade einer Belgrader Brücke mit Bussen und der Streik im Busdepot gewesen, berichtete der Rundfunksender B2-92 auf seiner Internetseite. Am Dienstag verkehrten die Busse wieder normal.

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