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Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy wurde bei einem Wahlkampfauftritt von einem Jugendlichen geschlagen.

© REUTERS

Mariano Rajoy: Jugendlicher schlägt spanischem Regierungschef ins Gesicht

Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy ist im Wahlkampf von einem Jugendlichen angegriffen worden. Der Politiker bekam einen Schlag ins Gesicht. Der 17-jährige Angreifer wurde festgenommen.

Mit geschwollenem Gesicht und ohne Brille, die bei dem Faustangriff zerbrach, aber mit einem Lächeln auf den Lippen: Fast als sei nichts geschehen, setzte Spaniens konservativer Regierungschef Mariano Rajoy nach der Attacke eines 17-jährigen Jugendlichen seinen Wahlkampf-Spaziergang fort. Und fuhr wenig später, mit Eiswürfeln auf der rotblauen Gesichtshälfte, zu einem weiteren Wahlauftritt. Doch die brutale Aggression am Mittwochabend spiegelt wider, wie aufgeladen die Stimmung in Spanien vor der Parlamentswahl am Sonntag ist, in der Rajoy um sein politisches Überleben kämpft.

Ausgerechnet in seiner politischen Heimatstadt Pontevedra in der westspanischen Region Galicien erlebte Rajoy den wohl schlimmsten Albtraum in seiner bisherigen politischen Karriere: Er spazierte gerade mit seinem Gefolge durch die Fußgängerzone jener Stadt, in der er aufgewachsen war. Und in der er vor mehr als 30 Jahren seine politische Karriere als Chef der Provinzverwaltung begonnen hatte. Er genoss das Bad in der Menge, schüttelte die Hände vieler Bürger, posierte bereitwillig für Erinnerungsfotos.

Bis der 17-jährige Andreas V., ein Jugendlicher aus der 80000 Einwohner-Stadt, neben Rajoy auftauchte. Erst tat er so, als wolle er von sich und Rajoy mit seinem Handy ein Selfie aufnehmen. Dann holte er plötzlich mit der linken Faust aus und versetzte dem 60-jährigen Konservativen einen heftigen Schlag ins Gesicht. Sekunden später wird der Angreifer überwältigt.

Den minderjährigen Jugendlichen, gegen den bisher offenbar bei der Polizei nichts vorlag, erwartet nun eine Anklage wegen Körperverletzung. Ein ganz unbeschriebenes Blatt scheint Andreas V. nicht zu sein: Spanische Medien berichten, dass er zu einem als radikal, wenn auch nicht „besonders gewalttätig“ geltenden Hooliganklub des Fußballvereins Pontevedra gehört.

In den sozialen Netzwerken hatte sich der Schüler als „Antifaschist“ bezeichnet, für die Unabhängigkeit seiner Heimatregion Galicien geworben und Drohungen gegen Rajoys konservative Volkspartei geäußert.

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