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"Ich bin stolz und freue mich jeden Tag über die Willkommenskultur in Köln", sagt Henriette Reker.

© dpa

Nach dem Attentat bei OB-Wahl: Henriette Reker: "Köln hält zusammen"

Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Attentat bedankt sich die neue Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker für die breite Unterstützung. Sie spricht auch über Flüchtlingspolitik.

Rund einen Monat nach dem Attentat auf sie an einem Wahlkampfstand in Köln ist die neue Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Freitag das erste Mal vor die Kameras getreten. "Es gehört für mich auch zur Pflichterfüllung, zu sagen: Du übernimmst das jetzt", sagte die parteilose Politikerin auf einer Pressekonferenz in Köln mit Blick auf all jene, die sie beim Wahlkampf unterstützt hatten.

Sie bedankte sich bei all den Menschen, die ihr nach dem Attentat Mut zusprachen und Genesungswünsche geschickt hatten, aber auch bei der Presse. Diese habe bei der Berichterstattung über den Messerangriff am 17. Oktober "Fingerspitzengefühl" bewiesen. Ihr Heilungsprozess sei noch nicht abgeschlossen, sagte die 58-Jährige. Dennoch wolle sie nun die Arbeit aufnehmen, um den politischen Wartestand in der Stadt zu beenden. Reker hatte bei der Wahl 52,7 Prozent der Stimmen geholt, und lag damit deutlich vor ihrem Mitbewerber Jochen Ott (SPD) mit 32 Prozent.

Am 17. Oktober, einen Tag vor der Oberbürgermeisterwahl, hatte ein Mann Reker und vier weitere Menschen an einem Wahlkampfstand der CDU in Köln-Braunsfeld niedergestochen. Sie wurde schwer verletzt. Der Täter hatte hinterher unter anderem Rekers Flüchtlingspolitik als Grund angegeben.

"Köln hält zusammen", sagte Reker. Das sei in den Wochen nach dem Attentat deutlich geworden, als sie zahlreiche Briefe, Emails und Geschenke erhalten habe. "Die Kölnerinnen und Kölner haben das auch als Angriff auf ihre Stadt empfunden." Von dem Angriff wolle sie sich nicht einschüchtern lassen und ihre Ansichten, auch in der Flüchtlingspolitik, nun erst recht vertreten. "Ich bin stolz und freue mich jeden Tag über die Willkommenskultur in Köln", sagte sie. Nun müssten zwei Strategien verfolgt werden: Zum einen müssten für Unterkünfte und Versorgung für die Flüchtlinge gesorgt werden. Zum anderen dürfe man auch die Integration der Neuankömmlinge nicht aus den Augen verlieren.

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