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Marburger Bund: Nach dem Streik ist vor dem Streik

Eine Woche nach der Einigung an den Uni-Kliniken stehen die kommunalen Krankenhäuser vor einem Ausstand von rund 70.000 Ärzten. Der Marburger Bund will heute eine Urabstimmung auf den Weg bringen.

Berlin - Auf die rund 700 kommunalen Krankenhäuser rollt voraussichtlich schon in der kommenden Woche eine Streikwelle zu. Es sei davon auszugehen, dass der Marburger Bund die Verhandlungen mit den Arbeitgebern am Dienstag für gescheitert erklärt und eine Urabstimmung einleitet, hieß es aus Kreisen der Ärztegewerkschaft.

Die Große Tarifkommission trifft sich am Nachmittag, um darüber abzustimmen. Die Urabstimmung könnte dann bereits am Mittwoch beginnen. Sollten sich mindestens 75 Prozent der Mitglieder für einen Streik aussprechen, könnte es am Montag zu ersten Arbeitsniederlegungen kommen.

Der Marburger Bund hatte die Tarifgespräche mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) am 9. Juni abgebrochen, weil die Arbeitgeber aus Sicht der Ärzte nur ein unzureichendes Angebot vorlegten. Eine Übernahme des Tarifvertrages für die Universitätsärzte, über dessen Annahme die Tarifkommission ebenfalls abstimmen wird, lehnen die kommunalen Arbeitgeber ab.

"Die Streikmotivation der Ärzte ist enorm", sagte der Sprecher des Marburger Bundes, Athanasios Drougias. Die kommunalen Arbeitgeber dürften nicht glauben, dass sie den Tarifkonflikt "aussitzen" könnten. Drougias betonte zugleich, die Ärzte seien weiter "kompromissbereit". Dies habe der Marburger Bund auch in den Verhandlungen mit den Ländern für die Uniärzte gezeigt. (tso/AFP)

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