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Hauptdarsteller und Co-Regisseur Kambozia Partovi auf der Berlinale zeigt stolz die Trophäe.

© dpa

Nach Filmvorführung: Reiseverbot für iranische Berlinale-Stars

Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Die beiden Hauptdarsteller des iranischen Films "Geschlossener Vorhang", der bei der Berlinale ausgezeichnet wurde, dürfen nach ihrer Rückkehr in den Iran das Land nicht mehr verlassen. Ihnen wurden die Pässe abgenommen.

Die Vorführung des Films „Pardé“ (Geschlossener Vorhang) des iranischen Regisseurs Jafar Panahi bei der jüngsten Berlinale hat jetzt erste konkrete Auswirkungen. Ko-Regisseur und zugleich Hauptdarsteller Kambozia Partovi sowie die Schauspielerin Maryam Moghadam dürfen Iran nicht mehr verlassen. Der Pariser Agentur „Rendezvous“ zufolge, die die Filmemacher vertritt, wurden beiden nach der Rückkehr in die Heimat die Pässe abgenommen. Dieser Tage hatten sie nach Luxemburg reisen sollen, um den bei der Berlinale mit einem Silbernen Bären für Jafar Panahis Drehbuch ausgezeichneten Film auf einem Festival zu präsentieren, wie Luxemburger Medien berichten. Dies wurde von den iranischen Behörden durch Einzug der Pässe unterbunden.

Bei der Preisverleihung in Berlin am 16. Februar an „Pardé“, die scharfe Proteste der iranischen Führung hervorrief, hatte Partovi gesagt: „Das Aufhalten eines Künstlers oder eines Denkers war niemals möglich – bis zum heutigen Tag.“ Bereits bei der Pressekonferenz während der Berlinale hatten Partovi und Moghadam Repressalien nach ihrer Rückkehr befürchtet.

Regisseur Jafar Panahi selbst ist seit längerem mit Berufs- und Reiseverbot belegt. „Pardé“ spielt in einem Haus am Kaspischen Meer, in dem sich eine Frau mit zwei Männern, dargestellt von Partovi und Panahi selbst, vor den Behörden versteckt hält und mit ihnen einen Film dreht.

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