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Gedenken an die Opfer der Geiselnahme vor dem Cafe in Sydney.

© Reuters

Nach Geiselnahme in Sydney: Anwälte des Täters erhalten Todesdrohungen

Der vorbestrafte Geiselnehmer von Sydney war zum Zeitpunkt seiner Tat auf Kaution frei. Mehrere Anwälte des 50-Jährigen erhielten nun Todesdrohungen.

Mehrere Anwälte des Geiselnehmers von Sydney, der zum Zeitpunkt seiner Tat auf Kaution frei war, sowie ein zuständiger Richter haben Todesdrohungen erhalten. Das erklärte die Anwaltskammer des Staates New South Wales, in dem die australische Metropole liegt, am Freitag. Todesdrohungen seien eine "bedauerliche Reaktion", sagte die Präsidentin der Anwaltskammer, Jane Needham, dem Radiosender ABC. Die Justizvertreter hätten lediglich ihren Job gemacht. Um welche Art von Drohungen es sich genau handelte, blieb unklar.
Es sei zwar "verständlich", dass es Reaktionen darauf gebe, dass der vorbestrafte Geiselnehmer nicht inhaftiert war, sagte Needham. Jedoch seien derlei Drohungen "verquer". Die Arbeit von Anwälten und Richtern sei komplex und sehr schwierig und Jeder entscheide auf der Grundlage der Informationen, die ihm vorlägen.

Der aus dem Iran stammende bewaffnete Geiselnehmer Man Haron Monis hatte am Montagvormittag in einem Café am Martin Place im Zentrum von Sydney 17 Menschen in seine Gewalt gebracht, von denen einige später fliehen konnten. In der Nacht zum Dienstag stürmte die Polizei das Café. Drei Menschen wurden getötet, darunter auch der mutmaßlich islamistische Geiselnehmer, und mehrere weitere verletzt. Wie sich später herausstellte, war der 50-jährige Extremist den örtlichen sowie den Landesbehörden bekannt. Er war vorbestraft und als Verdächtiger in einem Mordfall auf Kaution frei. Premierminister Tony Abbott versprach eine umfassende Untersuchung.

Diese soll unter anderem Monis' Ankunft 1996 aus dem Iran klären, die Entscheidung, ihm Asyl zu gewähren und ihn einzubürgern und wie er an eine Waffe gelangen konnte. (AFP)

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