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Nahost-Konflikt: Fatah torpediert Friedensprozess

Der militärische Flügel der Fatah-Bewegung des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas hat seine Mitglieder zur Entführung von Israelis aufgerufen. Ziel sei es, diese gegen palästinensische Häftlinge einzutauschen.

Gaza - "Dies ist ein offener Aufruf an alle unsere Kämpfer, sich auf die Entführung israelischer Soldaten und Zivilisten zu konzentrieren", hieß es in einem Faxschreiben der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden. Israel hält nach palästinensischen Angaben mehr als 10.000 Palästinenser in seinen Haftanstalten fest. Die radikal-islamische Hamas-Bewegung fordert für den vor fast zehn Monaten entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit die Freilassung von etwa 1300 palästinensischen Gefangenen.

Fatah hat den Entführern Schalits vorgeworfen, es stehe kein ranghohes Fatah-Mitglied auf der Liste der Häftlinge, deren Freilassung gefordert wird. "Diese Sache wirft viele Fragen auf und macht viele von uns wütend", sagte der Fatah-Abgeordnete Issa Karakea. "Die politischen Führer müssen ganz oben auf der Liste stehen, einschließlich (des Fatah-Chefs) Marwan Barguti." Hamas hat sich zu den Forderungen der Fatah bislang nicht geäußert. Zunächst hatte es geheißen, Bargutis Name erscheine auf der von ägyptischen Vermittlern an Israel übergebenen Liste. Hamas und Fatah haben im März nach einem monatelangen blutigen Machtkampf eine Einheitsregierung gebildet. (tso/dpa)

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