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Nahost-Konflikt: Hamas will Israel nicht anerkennen

Auch eine künftige palästinensische Regierung der nationalen Einheit wird Israel nach den Worten von Hamas-Führungsmitglied Mussa Abu Marsuk nicht anerkennen.

Gaza - Die Anerkennung Israels sei von der künftigen Regierung nicht verlangt worden, sagte Abu Marsuk in Damaskus der palästinensischen Nachrichtenagentur Ramattan. Auch von den beiden deutschen Staaten, Nord- und Südkorea oder China und Taiwan habe niemand eine gegenseitige Anerkennung erwartet. Die Hamas werde Israel, das palästinensisches Territorium besetze, töte und Massaker verübe, nicht anerkennen, betonte auch Hamas-Sprecher Fauasi Barhum.

Die regierende Hamas werde in dem gemeinsamen Kabinett mit der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas "elf oder zwölf Ministerposten" beanspruchen, sagte Abu Marsuk weiter. Fatah und Hamas verhandeln seit Tagen in Gaza über die Bildung einer Koalitionsregierung. Die Palästinenser hoffen, dass nach einer Kabinettsumbildung die internationalen Finanzhilfen an die Autonomiebehörde wieder gezahlt werden.

In Israel wurde derweil Kritik an dem designierten palästinensischen Regierungschef Mohammed Schbeir laut. Dieser stehe als Präsident einer Universität vor, die eine Brutstätte von "Terroristen und Mördern" sei, sagte der Minister für Innere Sicherheit, Avi Dichter. Die Nominierung Schbeirs werde Israel nicht zur Rückkehr an den Verhandlungstisch im Nahost-Friedensprozess bewegen, sagte Dichter. Dafür müsse die Autonomiebehörde ihre Politik ändern. Hamas und Fatah hatten sich am Sonntag auf Schbeir als künftigen Regierungschef geeinigt. Er ist Präsident der islamischen Universität von Gaza und gilt als Sympathisant der Hamas, gehört ihr aber nicht an. (tso/AFP)

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