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Gaza

© AFP

Nahost-Konflikt: Israel bombardiert weiter Gazastreifen

Auch in der Nacht zum Samstag hat die israelische Luftwaffe ihre Angriffe auf Ziele im Gazastreifen fortgesetzt. Die Hamas hinderte nach eigenen Angaben eine israelische Spezialeinheit am Eindringen in das Gebiet.

Israel hat am Samstag den achten Tag in Folge seine Militäroffensive im Gazastreifen fortgesetzt. Nach Angaben eines Armeesprechers beschossen die Luftwaffe und die Kriegsmarine mehr als 20 Ziele der radikalislamischen Hamas. Dazu gehörten unter anderem Waffenlager und Ausbildungscamp. Im Gegenzug schlugen nach Angaben des Sprechers zwei Raketen und eine Mörsergranate auf israelischem Boden ein.

Als Folge des achttägigen Beschusses sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza bislang 437 Menschen getötet worden, darunter auch viele Frauen und Kinder. Weitere 2300 hätten Verletzungen davongetragen. 400 Menschen schwebten in Lebensgefahr.

Hamas: Israelische Spezialeinheit in die Flucht geschlagen

Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas hat nach eigenen Angaben eine israelische Spezialeinheit am Eindringen in den Gazastreifen gehindert. Kämpfer der Essedin-el-Kassam-Brigaden hätten am Samstag kurz nach Mitternacht eine israelische Einheit beim Versuch beobachtet, über die Grenze bei Schijaijah im Osten des Gazastreifens in das Küstengebiet zu gelangen, sagte ein Sprecher der Gruppierung. Daraufhin seien sechs Mörser auf die Israelis abgefeuert worden. Diese hätten das Feuer erwidert und sich dann zurückgezogen.

Ein Sprecher der israelischen Armee sagte, er habe keine Kenntnis von dem Vorfall. Seit Beginn der Militäroffensive gegen die Hamas vor einer Woche habe kein israelischer Soldat die Grenze zum Gazastreifen überschritten. Israel greift seit dem 27. Dezember Ziele der Hamas aus der Luft und vom Meer aus an. Bodentruppen sind nach Armeeangaben seit mehreren Tagen zu einem möglichen Einsatz bereit. Ein Einmarsch blieb bisher aus.

Demonstrationen geplant

In Israel sind am Samstag Demonstrationen von Gegnern der Militäroperation in Tel Aviv, Haifa und Sachnin geplant. Nach letzten Umfragen unterstützen aber 85 Prozent aller Israelis den Militäreinsatz, mit dem der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen gestoppt werden soll. Rund eine Million der insgesamt 7,3 Millionen Israelis sind nach Polizeiangaben durch den permanenten Beschuss aus dem Gazastreifen gefährdet.

Unterdessen schaltete sich US-Präsident George W. Bush in den Konflikt ein. Er verlangte ein "dauerhaftes" Ende der Gewalt im Nahen Osten und eine Rückkehr "zum Pfad des Friedens". Bush sagte in seiner am Freitag vorab veröffentlichten wöchentlichen Rundfunkansprache. Zugleich machte er klar, dass er eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas nur dann für sinnvoll hält, wenn sichergestellt sei, dass sich die militante Organisation auch daran halte. (feh/dpa/AFP)

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