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Nahostkonflikt: Mehrheit der Israelis steht hinter Netanjahu

Jüngsten Umfragen zufolge befürwortet die Mehrheit der Israelis ebenfalls die Gründung eines entmilitarisierten Palästinenserstaates. Aber nur unter einer Bedingung.

Und diese Bedingung lautet: Die Palästinenser müssen Israel als jüdischen Staat anerkennen. Das sagten 61 Prozent bei einer Umfrage, die in der Zeitung "Israel Hajom" veröffentlicht wurde. Gleichzeitig gaben jedoch 63 Prozent an, dass sie nicht an das Zustandekommen eines Friedensabkommens mit den Nachbarn glauben.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag in einer Grundsatzrede vorgeschlagen, der Gründung eines palästinensischen Staates zuzustimmen, der aber nicht über eine Armee verfügen soll. Laut der Zeitung Haaretz gehen allerdings 55 Prozent der Befragten davon aus, dass der rechtsorientierte Likud-Chef Netanjahu seine Rede auf Druck aus den USA gehalten hat. Dennoch unterstützen 71 Prozent der Befragten die darin übermittelte Haltung.

Zu dem von den USA geforderten Siedlungsstopp hatte sich Netanjahu lediglich dazu verpflichtet, keine neuen Siedlungen zu bauen und kein weiteres Land zu konfiszieren. Auch 58 Prozent der Israelis sind laut der Umfrage in "Israel Hajom" gegen einen vollständigen Siedlungsstopp.

Netanjahu war mit seiner Rede auf vorsichtige Zustimmung im Westen und Ablehnung bei Palästinensern und Arabern gestoßen. Die moderate Palästinenserführung warf ihm vor, er wolle die Bedingungen für einen Frieden diktieren und ignoriere Forderungen nach einem Baustopp in jüdischen Siedlungen. Die USA und Europa begrüßten die Rede hingegen als Schritt in die richtige Richtung.

ZEIT ONLINE, sp, dpa

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